ICH – Paranoid
Nach
ICH – Autist
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und
ICH – Asperger
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beginnt mit dem 02.01.2016 die Arbeit an meinem Roman
ICH – Paranoid
Kap 1
Kaum Abgrund
Ich sitze seit Jahren in Bonnies Ranch in (immer) derselben Zelle und frage mich heute erstmals ob es die Anstalt und mich überhaupt gibt. Geben würde. Fragezeichen. Und wer Doktor Munk ist der, jedes Mal wenn ich in den Spiegel blicke, aussieht wie ich. Nur das sich unsere Gedanken, Einstellungen und Handlungen unterscheiden. Konnte ich feststellen. Musste ich. Mein Munk. Der schmatzend Kaffee aus Styroporbechern trinkt und wegen der Gesundheit mit dem Radfahren begonnen hat. Wie er sagt. Ich jedoch wegen der Plastik- Becher an Beidem nichts finden kann. Am Schmatzen dito. Und nicht weiß, ob das Eine ohne die Anderen überhaupt existent. Sind. So blöd bin ich. Manchmal... Eher oft, bleibt Munk starrköpfig. Sage ich in Gedanken. Ein 2 Halleluja hinterher. Als ob das Dasein in Gott eine Fiktion wäre. Und Munk Gott. Ich sein Sohn. Eingeboren. Aus der fetten Rippe geformt. Als Selbstbildnis am Schweinetrog der Macht. Nur ein klein wenig anders. Doch das scheißt sich weg. Wie die Geschichte zeigt. Zeigen wird. Oder erinnert sich noch jemand dass die Türken vor Wien standen, die Mauren in Spanien. Hitler vor Moskau. Merkel am Abgrund. Fragezeichen. An den wesentlichen Dingen gescheitert. Wie die USA. Am eigenen Volk. Der Sucht nach Herrschaft. Bedeutung. Größe. Die ihr (Merkel) mit der Physik erspart geblieben wäre. Ihr Kampf = mein Krampf. Oder. Meine Tante deine Kacke. Als eine Art Kleinpferdromanze auf dem Ponyhof. Maulschelle. Ab ins Bett. Fertig!
Vor mir laufen Terror, Angst und jede Menge Flüchtlinge in Markenklamotten mit iPhone6s am Ohr, die mit langen Fingern an offenen Armen Leute um ein paar Cent Frieden anschnorren, dass ich kotzen könnte. Doch dazwischen läuft sie. Mein Trost. Schlank. Blond. Hut mit Reiherfeder. Gucci- Sonnenbrille. Harrybo- Wildlederjacke. Stehkragenpulli Q- Madame. St. Leger Jeans. Parisyen VI Stilettos.
Gestern habe ich ihr ins Gesicht sehen können. Und mich sofort verliebt. Heute laufe ich nicht wie zufällig hinter ihr - und sehe ihr auf den Hintern, mit der Möglichkeit zwischen ihren schlanken Beinen den Verkehr der Straße zu beobachten, als es leicht bergauf geht.
Yes. Ich mag bartlose Frauen mit langen, blonden Beinen, durch die man in einer Art ominösen Dreieck hindurch so klar die Welt sehen kann, wie durch die Scherben eines blinden Rokoko- Spiegels.
„Oder besitzen Sie diese Fähigkeit nicht, Doktor Munk?“ Der mich am Arm zieht um Gleichgewicht zu halten, bekifft wie der ist.
„Pah!“ Lallt der. „Kanzlerraute- Merkel- Ferkel, - wie stinklangweilig. Eine gute Frau muss eine anständig riechende Möse haben.“ Montiert der weiter an meinem Traum.
„Was wissen Sie schon davon!“ Reagiere ich sauer. Und könnte ihn schon wieder...
„Lassen Sie das, Jimmi. Denken Sie nicht mal daran...!“
Und ich ließ es – dachte aber daran. Und weiß, dass mein Tag kommt. Die Zeit der Freiheit. Nach all den Jahren Fehlercode zählen. Und so. Doch noch sagt Munk die Farbe an.
„Letzte Zelle am Flur, die Tusse. Hinter dem Kabuff, wo die Pferdeköpfe rausgucken!“ Befiehlt die Witzfigur prompt. Und genau da sehe ich wie aus 1000 Metern Zoom (weil er beim Sprechen in letzter Zeit presst als müsste er kacken), dass ihm der Steg seiner Drahtbrille in die blau geäderte Nase gewachsen scheint... Ob das schon länger so ist? Was weiß ich. Egal, - weil mich bei Tag im nachtragenden Überblick der N8 so Scheiß in echt nicht wirklich interessiert. Also: Vergiss es! Und guten Rutsch für heute und morgen.
----- > Kap 147
Killer
Er ist ein netter, vertrauensvoller mittelgroßer - mit Vollbart, Brille, spielt Flöte, hat Familie, - der darauf steht, Frauen umzubringen. Vorwiegend Huren, so man weiß. Der seine Opfer, sexuell geprägt, erschlägt, erwürgt, ausweidet und frisst. Er ist eben ein netter, adretter. Der Nachbarn hat. Freunde. Und nicht wenige. Die mit dem Begriff ’Serienkiller’ konfrontiert ’aus allen Wolken fallen’, wie die sagen. Weil sie ihn gut kannten, wie man eben jemanden 40 Jahre lang gut kennt. Nämlich mehr als gut, denkt man. Sehr gut! Denken die. Und sagen das auch über einen, der sympathisch ist. Leutselig. Und nun das. ’Serienkiller’. Womit sie sich selber bedauern. Ihren Irrtum. Peinlich. Diese Nachbarn. Die Freunde. Der Hund die Katze, der Vogel. Die überlegen, was in ihnen selber verborgen liegt. Wenn es gut geht. Ob sie auch so was Nettes sind wie der mit Vollbart, Brille, sexueller Flöte, mit Familie und darauf stehen Leute umzubringen. Mit kiloweise unbewusstem Wissen. Ahnen. Erkennendem Leben.
Ja, so bin ich. Und so bleibe ich. Und so leben wir alle Tage. Flott. Und ohne zu überlegen. Mit dem Spruch ’Man muss doch Vertrauen haben!’ Aber klar doch, auf eine Hure mehr oder weniger kommt es doch gar nicht an. Und so leben wir alle Tage. Während ihr Ehemann 4.335 Stück Gewaltpornos sein Eigentum nennt. Wer hätte das gedacht... Was – ich, was fragen Sie mich? Bin ich etwa seine Frau oder Tochter? Nun machen Sie aber mal halblang. Dabei stand er ihm ständig lang aus der Hose. Sogar beim Kaninchenzüchten bevorzugte er die mit Schlepphoden. Was? Ne. Nie gehört! Pause. Ich sag jetzt nichts mehr! Kleidet er die Pause aus; immerhin 14 Morde. Und es werden mehr. Und wie der Berg wächst, tieft das Tal. Es kann auch des Killers Tick zur Romantik sein. Mit Chopin gesottenes Menschenfleisch. Einen guten Tropfen dazu. Doch, ja, kochen konnte er spitzenmäßig. Und Sie haben nichts bemerkt? Was sollte ich schon... Er hat dann was von Kaninchen auf asiatisch gesagt. Es war dieser Sound in Wolke und Himmel, dieser Walzer, frisch von der Fidel weg. Den seine Flöte lebhaft unterstützte. Material aus 14 tot- geliebten Körpern. Diese ganze Arbeit, die das macht. Und kaum einer dankt es einem. Ach, wein mal nicht, hat ihn die Mutter einst getröstet, das wird schon wieder. Doch nichts wurde. Einzig die Reise ins Ich. Sadistisch sei er, hieß es schon in der Schule, wenn er mit Strohhalmen Fröschen den Hintern aufblies bis die platzten. Das sei ganz normal, meinte dazu der Therapeut. Und seinen Eltern waren beruhigt. Andere Schule, neues Glück. Die Fantasien blieben. Bodyfokus. Einsam, was Spaß machte. Kauf von Pornos. Erste Besuche bei Prostituierten. Live getestet. Als Mittler zwischen Sein und Nichtsein. Für ihn ein Schlüsselerlebnis. Folgend die Tötung eines Restpostens. Stimmen hätten es ihm befohlen. Stimmen? Nein, nichts gehört. Er sprach doch recht wenig über sich. Ach so. Ja, der dritte Eindruck ist immer der schlechteste. Existenziell. Wie die Fettverbrennung von 12 Kilo in 20 Tagen in der Reklamesendung. Auf der Kaffeefahrt. Weiß man doch, dass das nicht stimmt. Nicht stimmen kann.
Sehnsucht
Ausgeglichen leben kann man wenn man tot ist, sagt eine alte amazonische Kriegsweißheit. Oder Facebook. Eventuell ist die aber auch von Goockele abgeklaut. Oder von Eisenkarl. Egal: es ist jedenfalls eine Susi- super Idee. Sagt Max. Wie das Buch zur Nacht. Der goldene Handschuh. Über den Serienkiller Honka, Fritz. Das in letzter Zeit für Schlagzeilen sorgt. Und mehr kann man anderswie auch nicht vertuschen. Weil es keine Augen- Zeugen für Behauptungen gibt. Für die Taten. Dafür Gutachter. Klar. Gutachter gibt es für alles, was man sich denken kann. Auch für Mord. Denn bei Mord geht es um mehr als um den klau von Handtaschen aus Bio- Eiern. Bei Mord kann man als Gutachter einen ganzen Menschen zerlegen. Körper und Seele. Und wenn man will zum Täter werden, ohne bestraft zu werden. Kann Abhandlungen schreiben. Bücher. Zeitungsartikel. Im Fernsehen quatschen und Kulturzeit verarschen. Hat 5 Kinder, Frau, Haus mit 6-7 Zimmern, Büro - und doch alles zu eng. Und unfrei. Um Huren einzuladen. Opfer. Die zu erschlagen. Abzustechen. Zu fressen. Dafür lieber in die eigens dazu angeschaffte Laube. Ein komfortables Teil. Abseits gelegen. Andererseits nur wenige Minuten von der U-Bahn entfernt. Knapp 100 Meter neben den Gleisen der Straßenbahn. In Waldnähe. Da macht sich auch der große, gelbe Steiff- Bär auf dem Bett gut. Blume hinter dem Ohr. Und dass er sich vor dem Betreten der Hütte jedes Mal die Straßenschuhe auszieht, - die jeweilige Frau in einem Anfall von Drama über die Schwelle trägt. Denn das spart Gleitcreme. Und Zeit. Und Nerven. Macht geil. Dazu gebiert sich das Gefühl von Freiheit. Gott zu sein. Jemanden zu töten, der in einem weiterlebt. Auf immer. Gegeben und genommen. Ewig. Wenn man denn der Schöpfer ist. Der am siebenten Tag ruht. Pustekuchen, meint Max, Sonntag geht es doch erst richtig los... Dazu hat er überhaupt den Jagdschein gemacht. Ein Stück Wald gepachtet. Sein Revier. Über das er eisern wacht. Und deswegen schon mal einen streunenden Hund erschießt. Damit sich das herumspricht. Und er vor Mensch und Tier seine Ruhe hat. Denn es gibt zu tun.
Super, sagte sie. Es war die vierte. Er führt Buch. Als sie die winzige Blutspritzer an der Tapete hinter dem Bett entdeckt hatte. Von einer Mücke, sagte er. Und das war das Letzte, was sie hörte, spürte, - als er ihr mit Wucht den Hirschfänger in den Hals stach. Gleich von ihrem Blut trank. Noch warm. Und süß- sauer. Schade, dachte er an das verlorene Spiel. Das Finale vorgezogen... dabei hätte es noch dauern können. Schade. Schade. Schade. Haarscharf daneben. - Auf ein Neues.
Die Kneipe liegt keine 10 Minuten zu Fuß entfernt. Kaffeeklappe. Er ist dort öfter anzutreffen. Aber bis auf Mittwoch unregelmäßig. Mittwoch regelmäßig. Da ist von 17–19 Uhr Skat. Danach Flöte. 22 Uhr ist Schluss. Doch nicht für ihn. Was aber niemand weiß.
Wenn er ansonsten da ist, also nicht Mittwoch, sitzt er, trinkt und denkt. Selten, dass er mit jemandem redet. Obwohl er einige von Skat und Flöte her kennt. Und auch die Wirtin lässt ihn in Ruhe, seit der Sache auf dem Klo. Da hatte er mal zuviel, was selten vorkommt - und wollte ihr an die Schlaufe, wie er noch weiß. Und sie hatte ihn mit Reizgas besprüht. Am nächsten Morgen kam er mit roten Rosen, um sich zu entschuldigen. Und das war’s. Obwohl er ab und an von ihr träumt, resolut, wie die ist. Das wäre schon was.
Sein ältester ist 18. Und damit fing überhaupt alles an. Dass die Frau nach der Geburt, Steißlage, über Lustlosigkeit klagte. Die anderen vier (oder 3? Er muss bei der Frau noch mal nachfragen...) hat er ihr dann wie nebenbei gemacht. Angeblich lustfrei, wie sie klagt. Ihm fehlt bis heute jegliche Erinnerung daran. Sie sagt darüber, er hätte sie vergewaltigt. Auch anal. Darüber muss er ins Bier lachen. Auch jetzt. Weil anal nämlich keine Kinder bringt, sondern AIDS. - Und? Hast du AIDS? - Natürlich nicht!
22. mai 2016 michaelkoehn
„Ich habe einen Traum, dass sich eines Tages diese Nation erheben wird und die wahre Bedeutung ihrer Überzeugung ausleben wird: Wir halten diese Wahrheit für selbstverständlich: Alle Menschen sind gleich erschaffen.“
Martin Luther King
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