Asperger und das Ledergirl
Roman
Michael Köhn


Die Tagespresse ist das Grundübel unserer modernen Welt; das wird sich im Laufe der Zeit mit immer größerer Deutlichkeit erweisen.
- Sören Kierkegaard zirka 1853 -


Asperger wie ich, sagt Jimmi, sind ganz normale Typen. Denn die und ich sind wie der Rest der Menschen, und neben vielen positiven Eigenschaften eben auch kriminell und auf ihren Vorteil bedacht; jedenfalls trifft das auf mich zu. Behandelt mich also nicht wie einen Idioten!


Death’s head

Der Fight ging um Eddys Alte.
„Es gibt keine Regeln“, sagte ich.
Mit „Okay!“ prügelte er los.
Als die Bullen eine Blendgranate durch das Fenster meiner Hütte zündeten, hatte ich nicht mal eine halbe Stunde Schlaf auf der Uhr.
Nach 5 Jahren Knastfraß schlotterten mir die Klamotten um den Hintern und die D-Mark war abgeschafft. Einzig die Kutte verschaffte mir Respekt. The Big Red Machine.
1: Black Sheep


Wie der Teufel Ochsen pflügt

Die Pause war definitiv zu lange. Ich, kaputt, dürr, weiß wie Reis. Voller Wut. Und Hass. Und immer noch lag meine Bude in Trümmer wie nach einem Flugzeugabsturz. Schon mal gesehen?
And how the Fuck was the Girl?
Um die Frage zu klären, warf ich den Suchriesen an. Sieh mal an: Die Süße schaffte als Ledergirl im Puff von Eddy Stoner an, - der Ratte. Vorsichtshalber suchte ich den bewährten Powerriegel. Fand ihn unterm Bett - und der lag immer noch gut in der Hand. - Mann, Stoner, du hast keine Abstecke gezahlt... Denkst du etwa, du kommst ohne davon? Keine Ahnung, wo du warst, jaulte der. Das war nach der ersten Power- Frage an seinen Oberarm rechts, - es knackte trocken. Schon schrie er wieder. Schmerzen? Oder bist du etwa Linkshänder? Nichts! Damit war Kahlschlag, Arme, Körper, Beine. Finale. Weil von dem Penner keine vernünftige Antwort kam. Eddy?
2: The Girl next Door


Klares Feindbild

In einer Akte lese ich über ihn: > Zitat
"Anderen Menschen gegenüber ist er zutiefst hinterhältig, lügt immer wieder, benutzt Decknamen und betrügt. Er tut das alles, um sich Vorteile zu verschaffen, oder zum persönlichen Vergnügen."
Zitatende < Zitiert aus dem Nervmagazin ’Spagettihölle’. Fazit: das Netz ist voll von Psychopathen - geschätzte 90%? *bykt* - Doch (wer oder) was habe ich damit zu tun? *fg*
3: How Start Fire


Ich bin Auftragskiller, rufen Sie mich an ... ich suche dringend Mitarbeiter wie Sie!

Mann! - Wäre ich lieber im Bett geblieben und hätte Lifeline oder Morgenblöd gespielt. Doch es war Montag. Fast Mittag, grau in grau statt bunt. Und ich erinnere mich noch genau, dass eine Zeitungsanzeige mir Kohle satt versprach. Exekutive gesucht, stand da. Eine Telefonnummer, die man zu einer bestimmten Zeit anrufen sollte, mehr nicht. Und mal ehrlich, wer denkt schon an das Böse wenn es um Geld geht. Ich nicht! Ich dachte einzig daran den Weizen von der Spreu zu trennen, - so wie ich das kann. Und dann mit der Asche ab in die Karibik.
4: And This is where I leave you

Ich nordete meinen alten Alarmwecker, um die vorgegebene Zeit nicht zu verpassen. Und, da ich mein zukünftiges Klientel meist gründlich recherchierte, ging ich online und checkte die Nummer, die mir verdammt nach einer anrufbaren Telefonzelle aussah. Klar, - so war es auch, wie ich mit 2 Klicks herausfand. Nur, um zur der Telefonzelle (nach Tempelhof, nähe Flughafen) zu kommen und nachzusehen, wer sich hinter dem vermeintlich potenten Inserenten verbarg, blieb keine Zeit mehr.
Ich rief also pünktlich die vorgegebene Nummer an. Es dauerte keine fünf Freizeichen, dann hörte ich es Rauschen, dann ein Knacken, Brummen in der Leitung, und mir war es, als wenn das Gespräch irgendwie über eine Telefonzentrale an eine Residence weitergeleitet worden wäre. Doch das war nur so ein Gefühl, nicht greifbar, mehr eine Ahnung. Nicht schlecht der Trick. Ich wäre also für Null zur Telefonzelle nach Tempelhof gefahren.

„Mit wem spreche ich?“, fragte eine Stimme, die ich weder einem Mann noch einer Frau zuordnen konnte.
„A... äh - Rubin!“, sagte ich, „ich habe ihre Annonce gelesen.“
„Und - Rubin“, fragte die Stimme direkt, „wären Sie nach dem Job abreisebereit?“
„Abreisebereit? Wohin?“
„In ein Land Ihrer Wahl!“
„Sorry“, sagte ich, „darauf bin ich nicht vorbereitet.“
„Dachte ich mir“, nörgelte die Stimme, „dann schreiben Sie sich die Nummer auf, die ich Ihnen gleich angebe, und rufen Sie dort in genau zehn Minuten an. - In genau zehn Minuten, hören Sie, und keine Minute später!“
„Okay. - Nennen Sie die Nummer.“
Ich muss wohl nicht sagen, dass es eine ähnliche Ziffernfolge war wie die zuvor. Und daraufhin war mir nach Whisky, wie oft, wenn ich unzufrieden war. Zwei auf die schnelle schaffte ich, dann hatte ich meine Entscheidung - und rief auf die Sekunde genau an.
Denn nur so kann man sein Bewusstsein scharf stellen.
5: Time After Time.

„Pünktlich sind Sie ja“, rauschte es nach Brummen und Knacken undeutlich wie zuvor. Und, als ich nichts sagte: „Haben Sie es sich überlegt?“
„Ja!“
„Und, Ihre Entscheidung?“
„Ich mach’s!“
„Gut so, dann kommen wir zu Schritt zwei, - haben Sie was zum Schreiben?“
„Ja.“
„Dann schreiben Sie sich eine Adresse auf, wir treffen uns genau dort in neunzig Minuten.“
Die Stimme diktierte, ich schrieb.
„Aha, das ist vor einer Telefonzelle?“
„Nein, ich rufe Sie dort an. Also gehen Sie ran, wenn es klingelt.“
„Verstanden, Sagen Sie, wie ist denn eigentlich Ihr Name?“
„Später!“
Die besagte Adresse war natürlich wieder eine in Tempelhof, und da ich in Reinickendorf wohnte, musste ich Gas geben, denn inzwischen war Rushhour. Auch hatte ich noch nie zuvor so heftig gebetet, dass meine Karre ansprang; den Köder also geschluckt wie ein verfressener Hai und dachte, auch wegen der inzwischen fünf Whiskys, wenn das mal gut geht.
6: As I was going over


Vor der Zeit Du

Als du damals die Zeitungsausschnitte gefunden hast, war die Zeit für die Wahrheit noch nicht reif. Heute kann ich deine Fragen beantworten. Und wie du vielleicht erinnerst, war ich seinerzeit im Inkasso tätig. Und, nein, der Job ist nicht so wie man immer wieder hört oder im Fernsehen sieht; nein, es ist nur manchmal so ... Klar auch, das Geschäft warf gutes Geld ab. Es war zwar mühselig und nicht ungefährlich, brutal oft, hat aber in gewisser Weise über das Geldverdienen hinaus Spaß gebracht, weil man manchen Typen auch helfen konnte, vor allem wenn es um Spielschulden ging, die ich durchaus nachempfinden konnte, denn ich bin neben der Trinkerei auch Zocker. Nein - war, kann ich zum Glück heute sagen.
Früher waren es die Pferde, dann Roulett, als das langweilig wurde Poker. Bald zockte ich auf alles, was sich zocken lies, zur Not auch auf dreibeinige Ameisen an der Börse. Und, da ich um Auftraggeber zu finden selber in der TZ Berlin annoncierte, las ich täglich die Geschäftsanzeigen, die Kontaktanzeigen, die Arbeitsmarktannoncen, um eventuell etwas Anderes, Besseres als das was ich tat zu finden.
Manche der Inserenten dort versprachen Millionen, andere einen dubiosen Job, eine Geldanlage mit extremen Renditen, oder alles zusammen. Klartext: die meisten dieser Sorte wollten auf leichte Art Geld von denen kassieren, die ihre Versprechungen nach schnellem, unkompliziertem Reichtum ernst nahmen. Und die waren dann später meine Kunden.
7: Zero


Suche finden

Ich heiße Alex ..., nenne mich Rubin Taylor. Und ich bin sicher, sie werden mich kennen. Denn mein zweiter Name ist Rache. Und wem ist Rache unbekannt?
Ja, ich will Rache, weil Gewalt mich krank macht. Und mich macht jede Art von Gewalt krank. Mich macht die tagtäglich im Fernsehen gezeigte Gewalt massiv krank. Mich macht die in Zeitungen berichtete Gewalt unsäglich krank. Mich macht die am PC miterlebte Gewalt irrsinnig. Mich macht die auf der Straße ausgeübte Diktatur krank, - böse und gewalttätig. Auch hasse ich im Rückblick die in der Schule erlebte Gewalt. Hasse die seinerzeit zu Hause erlebte Gewalt. Auch deshalb werde ich jede Art von Gewalt mit meiner Art von Gewalt bekämpfen. Werde jegliche Art von Gewalt bekämpfen, die nicht von mir gesteuert wird. Und deswegen suche ich Mitarbeiter. Dazu suche ich Mitarbeiter -, die bereit sind zu töten; suche Mitarbeiter, die auf meinen Auftrag hin töten. Leute - die ich dafür bezahle, zu töten.
Behaupten Sie jetzt aber nicht, ich sei auf der Suche nach mir. Nein, ich kenne mich lange genug. Also spielen Sie nicht den Psychiater, denn der bin ich selber. Und nicht nur deshalb kenne ich jedes Detail von Gewalt. Weiß fast alles über das Leben und Sterben. Und über Schuld. Über Mord und Totschlag. Ich will Rache. Und damit Geld verdienen. Dass sage ich Ihnen, weil Sie Ehrlichkeit schätzen wie ich, oder?

Keine zwei Minuten musste ich überlegen, bis der Wortlaut für meine Mitarbeiteranwerbung stand: "Ich suche Mitarbeiter, die ohne Skrupel töten!" Den Text fügte ich dann in den Onlinevordruck vom ’Suchkatapult’ ein, drückte auf Bestätigen und schaltete den somit in Sekunden in die unübersehbare Anzahl von Printmedien und Anzeigenblätter. Und das alles unentgeltlich und anonym, versteht sich, wie fast alle Gewalt in der heutigen Welt. Genau deshalb auch meine Dutzendware von Prepaidhandys, die ich schon vor meiner Mitarbeitersuche aus Vorsichtsmaßnahme und Trainingsmaßnahme schneller wechselte als meine Unterwäsche.

Zum Hergang: Man kann, wie neulich mit dem Bankmanager Strauss Kahn geschehen, prominente Leute korrumpieren - und die somit vernichten. Doch das ist bei unbekannten Menschen ’dem kleinen Mann’ selten eine praktikable Lösung. Nein, diese unseligen Typen muss man komplett abschaffen oder zumindest ihrer Fähigkeiten berauben, Unrecht zu tun.
Da ich keine Zeit habe irgendwelche Leute ihrer Fähigkeiten zu berauben, schaffe ich diese Menschen ab. Und dazu suche ich Mitarbeiter, die ich Top bezahle. Deswegen kann ich mir die auch aussuchen. Sollten Sie also meiner Anforderung gereichen die unter Anderem heißt, dass ihr eigene Lebenszeit begrenzt ist, melden Sie sich, es stehen noch einige lukrative Einsatzbereiche frei.
Kurz zu mir. Eigentlich bin ich Präsident eines Konsortiums; ’nur’ Präsident, hätte ich fast gesagt ... Ein Psychiater schrieb mir dazu einst in die Akte: es könnte sein, dass er sich anders entwickelt hätte, wenn er einen Vater gehabt hätte, der ihn erzogen hätte ... Doch es lag anders und deshalb passierte folgendes: Wie direkt aus dem In- Magazin ’Galaxi for Men’ geschnitten kam mein Freund Max mit einem Vorschlag daher, der zu einer Bitte wurde, der ich sofort entsprach, weil es mein Gerechtigkeitsempfinden verlangte. Es ging darum jemanden zu richten, der den Selbstmord einer Person verursacht hatte.
Einige Tage später kam mir der Typ um den es ging auf der Straße entgegen. Meine Auftraggeberin, also die Inserentin im ’Galaxi for Men Magazin’, saß im Kaffee gegenüber.
„Und?“, fragte ich durch den Voiceverzerrer vom Handy.
„Er ist es!“ Kam ihre Antwort.
„Sicher?“
„100% sicher!“

Das Handy steckte ich in die Manteltasche und ging dem Mann einige Schritte entgegen, verharrte..., ließ ihn seinerseits einige Meter näher kommen, auch um meinen Pulsschlag zu beruhigen. Hob, als er nahe genug war, die rechte Hand mit der Zeitung, in der ich die Pistole versteckt hielt, schulterhoch und feuerte ihm, als er sich cirka einen halben Meter von mir entfernt befand, in schnellem Rhythmus zwei Schüsse in den Kopf. Der auf die Waffe aufgesetzte Schalldämpfer milderte das Geräusch der Schüsse wie erwartet. Und das klein gewählte Kaliber bewirkte, dass der Mann wie in Zeitlupe zu Boden sank. Sein leises Stöhnen hörte wohl lediglich ich. Unbeirrt davon passierte ich ihn, drehte mich nicht um, tat, als hätte ich den Mann überhaupt nicht bemerkt.

An der nächsten Straßenkreuzung winkte ich einem Taxi, dass ich schließlich an der U-Bahnstation Hallesche Straße stoppen ließ. Hinter einem Pfeiler auf dem fast leeren U-Bahnsteig zerbrach ich die in mein Taschentuch gewickelte Sonnenbrille in mehrere Teile, und entsorgte die in zwei sich gegenüberstehende Abfalleimer. Meinen Hut steckte ich zusammen mit Pistole und Schalldämpfer in einen mit kleinen Löchern versehenen Plastikbeutel, verknotet den fest und warf ihn, als die Hochbahn einige Minuten später die Spree überquerte, unbemerkt von den beiden älteren Frauen im Zugabteil aus dem Fenster.

Auf dem Vorplatz vom Bahnhof Warschauer Brücke, zwischen einem geparkten VW- Kombi an dem Rost blühte und einem schrottreifen Volvo auf dem eine tote Taube lag, zertrat ich wenig später die Simkarte vom Handy. Den ehemals grauen Mantel trug ich inzwischen auf Brombeer gewendet. Die schweinsledernen Handschuhe hatte ich in dessen Innentasche gesteckt. Für mich war die Sache erledigt. Der ideelle Lohn verdient. Die Vergewaltigung und der Selbstmord der minderjährigen Tochter der Frau gerächt. Doch das war längst nicht alles, denn diese idiotische Stadt quoll über von Psychopathen wie diesem Kerl - und mir. Und genau deshalb töte ich; aus Liebe am Leben.
8: The First Time In My Life


Geboren zu werden

Ich wurde genau in dem Moment geboren, als mein Großvater den Steckkasten mit Faltern aus Südamerika darin öffnete, sich dabei eine Nadel in die Hand stach, erschreckt einen halben Schritt nach hinten trat, sich an der Teppichkante mit den Schlappen verhakte, stürzte, sein Kopf auf die eiserne Kohlenschütte am Ofen aufschlug - und er starb. ’Schädelbruch’, diagnostizierte Stunden später ein Gerichtsmediziner. ’Zangengeburt’, sagte die Hebamme zu meinem Vater, ’deshalb die Marken am Schädel, - aber das verwächst sich ...’ Diese beiden Vorfälle passierten an einem 25. August in Berlin.
Im Stammbuch bin ich auf Seite drei genannt, gleich hinter den Eltern und deren Eltern, meinen Großeltern. Über den toten Großvater wurde in der Bezirkszeitung berichtet. Einen entsprechenden Zeitungsausschnitt fand ich später im Fotoalbum meiner Mutter. Das Bild von Opa, mit einem schwarzen Balken vor den Augen, das ihn neben dem bewussten Steckkasten liegend zeigte, einen handtellergroßen Schmetterling haltend. Tage danach stand eine Traueranzeige mit dem Beerdigungstermin im gleichen Blatt. Opas Vorname war Paul, sein Nachname Meyer. Als meinen Vornamen schrieben sie Alex ins Stammbuch; warum ausgerechnet Alex weiß ich bis heute nicht. Schon im Kindergarten wurde ich deswegen gehänselt. Später von Mitschülern verprügelt. Verzweifelt versuchte ich vor dem Namen zu flüchten, doch nur nachts gelang mir die Verwandlung. Nachts habe ich meinen Namen getauscht und meinen Körper verlassen, um in andere Wesen einzutauchen. Meist wollte ich Willi sein, mein Bruder, oder Sofie, eine meiner Schwestern: Beide waren stärker als ich, wohl deshalb. Allerdings träumte ich nie, ich schwöre nie, mein Vater zu sein ... Denn Vater stank. Vater stank weil er rauchte und trank. Und er schrie, kaum aus dem Gefängnis entlassen, meine Mutter an. Und das ist die allererste Erinnerung die ich an ihn habe.
„Besser als hier, ist es mir im Gefängnis ergangen. Dort blieb mir wenigstens dein dämliches Gesicht erspart, deine blöde Stimme; ...und es flog kein Geschirr und keiner hat mit einem Messer nach mir gestochen. Es gab pünktlich Essen, und beim Fernsehen quatschte mich niemand von der Seite an; ...und trinken musste ich auch nicht!“

Vater war schon einige Male im Gefängnis. Und ich hatte ihn, an der Hand der Mutter, dort besucht. Daran erinnere ich mich allerdings weniger; es waren Mutters Erzählungen, wenn sie getrunken hatte.
Als die Polizei damals kam, und sie meinen total besoffenen Vater auf dem voll gekotzten Fußboden vorfanden, riefen sie einen Arzt dazu.
„Eine Einweisung in die Psychiatrie wäre bestimmt nicht verkehrt, da könnte man abklären was ihm fehlt“, erklärte der Arzt meiner Mutter, die eben noch laut überlegt hatte, wie sie den Suffkopf loswerden könne.
„Wenn der et hier hat“, Mutter zeigte an der Stirn einen Vogel, „dann nehmen Sie den mal schnell mit -, denn ist wenigstens wieder Ruhe im Haus!“ ermunterte Mutter den Doktor.
„Dann wollen wir mal!“ Klappten weiß gekleidete Männer den bewusstlosen Vater ein und schnallten den auf eine Trage. „Ey, das sind ja Irrenwärter!“
„Klar, am Auto steht ja auch Nervenklinik dran!“ war Sofie stolz.
„Ruhe im Puff; Ruhe im Puff...!“ krähte Willi fröhlich, als die Männer Vater in das gelb- rote Sanitätsauto schoben. Mutter nickte im Takt des Tatütata. Ich zuckte im Rhythmus des Blaulichts mit den Augen.

Mutter muss zu dem Zeitpunkt fünfundzwanzig Jahre alt gewesen sein; sie könnte aber auch zehn Jahre älter oder Jahre jünger sein, denn ihr Körper scheint sich unabhängig von ihrem Alter entwickelt zu haben. So war ihr Gesamteindruck auf mich bis sie starb. Eine Tatsache, das sie war wie sie war und dann früh starb, die mich oft sehr nachdenklich hinterließ. Und erst viel später kam ich darauf, dass ich eine solche Frau, die war wie sie, immer gesucht hatte.
„Muttersöhnchen - Muttersöhnchen!“, brüllte Willi, wenn ich sprichwörtlich an Mutters Rockzipfeln hing.
„Der Willi kommt seinem Vater nach. Du nicht!“ Sagte Mutter.
„Wieso?“
„Du hast einen anderen Vater als Willi!“ antwortete sie. Damit fang mal was an - in dem Alter.

Willi hatte seinen ersten ’Ichgestörten’ Schub als er vierzehn war. Er bekam von einer Sekunde auf die Andere Schaum auf den Lippen, wurde rabiat, und schlug alle Sachen ringsum kaputt.
„Kaputt machen, kaputt ...“ brüllte er dabei, das der Schaum flog wie Seifenblasen. Die Schule brach er bald darauf ab und wurde, noch vor mir, was ja logisch war, ich war immerhin sechs Jahre jünger, in ein Heim für schwer erziehbare Kinder gesteckt. Seine Krankheit wurde erst viel später, im Knast, diagnostiziert. Da saß er mal wieder, weil er geklaut hatte, wegen Fahren ohne Führerschein, ein anderes Mal wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung, auch widersetzte er sich Polizeibeamten - und, und, und. Er kam rein und wieder raus, wurde verhaftet und frei gelassen - und, und, und. Fünf verschieden verrückte Delikte musste Willi schließlich begehen, bis seine Psychose erkannt wurde. Behandelt wurde er im Knast nicht. Erst nachdem die Strafe abgesessen war überstellte ihn die Justiz der Psychiatrie. Vater saß dort schon zig Jahre und wurde gerade entlassen.
Kaum zu Hause hörte er mit den Medikamenten auf und begann erneut zu trinken. Die Stimmen kamen wieder, genau wie seine Aggressivität - und wohl auch die Order seine Familie zu drangsalieren und zu quälen. Ich hatte endgültig die Schnauze voll und verabschiedete mich von zu Hause. Tags zog ich bettelnd durch die Stadt. Nachts schlief ich in Parks oder in Hauseingängen.

Irgendwann zwischen Sonne und Mond lernte ich im Schnee am Bahnhof Zoo Frau Else, Sozialarbeiterin, kennen. Einige Tage schlief ich bei ihr auf der Couch. Dann in ihrem Bett. Dann kam ich in ein ’ordentliches Heim’, wie sie meinte.
9: The Drunken Pi


Töten ohne zu

Tagsüber fliege ich locker drüber. Doch nachts geht mir eine der Saufnasen mächtig auf den Geist; der Kretin klingelt Foto- Anfragen in mein Handy - wie es mir gehen würde, - was gibt’s Neues, was hat dich heute angepisst, brauchst du ein Rezept für einen Schweineeinlauf *g*, vermisst du jemanden, oder was beschäftigt dich sonst gerade. Und so weiter. Ey, du armer Irrer, bin ich vielleicht Kapitän? Außerdem trifft mich deine Fragerei total ungeil. Nämlich gerade dann, wenn ich mir in einer ruhigen Vollsaufnacht zwischen 2-3 Bierchen einen runterholen will. Verstehst du das? Also halt endlich deine blöde Schnauze und die Finger still. Und vergiss meine Handynummer! - Wenig später tun mir Typen wie er stets leid. Mal echt, ich habe emotional fett Respekt für Kretins wie uns. Denn wie er und du denke ich an saftiges Menschenfleisch, an wollüstige Frauen mit willigen Körpern - wenn ich nicht schlafen kann. Solche Geheimnisse erzähle ich übrigens nur Lochriesen, mein Freund. Leuten mit einem schwarzen Fuchsschwanz in der Hose; eventuell nennst du ja genau so ein Teil dein eigen? For this:
10: Gonna Booglarize You


Sudden Death

An einem schlechten Tag muss man die Ochsen zum Wasser prügeln. An einem guten Tag Typen wie mich.
An besseren Tagen reicht ein Wort, um Glück zu verbreiten. Um Pech aufzusagen, - ein weibliches Genital. Dazu ihre Stimme. Eine, die sich an tausenden reibt. Weich, doch drohend. Gefährlich. Die lebenslängliche Einsamkeit verspricht.
Und doch fuhr ich hin.
Mit ihr aufs blaue Meere. Zu weißen Gipfeln. Ins Grün der Wälder. Sonne südlich. Um zu schweigen. Wo Wolkenberge stehen. Um zwischen ihren Brüsten auszuruhen und einen schnellen Tod zu sterben.
11: Me and My broken Heart


Über die Angst vor der Schwerkraft, wenn man vögelnd unten liegt

Irgendwo von muss der Mensch leben. Also sagte ich der Welt, dass ich es machen werde. Es gibt schließlich auch Hinterbliebene die nach der Wahrheit dürsten, tröstete ich mich und meine Schläfenlappen, die mich stets im Glauben lassen Schwierigkeiten bewältigen zu können. Immerhin wird es diesmal nicht einfach, handelte es sich bei den beiden Opfern doch um Männer ... Um Polizisten, die zusammen Streife fuhren und in ihrem Wagen erschossen wurden; - wohl weil sie die Grenze zwischen tatsächlichem Leben und Zuschauen außer Acht ließen. Dabei ist die so genannte Wirklichkeit hinter 99% der Türen einzig Fassade. Besteht aus Supermarkt, Bordell und Kneipe, - erzählt mir der Friseur von Gegenüber des Tatorts. „Um das Positivste zu nennen“, legt der nach und grinst, dass er Aids habe - genau wie die beiden Polizisten; denen er ab und an einen geblasen hätte.
„Im Dienstwagen?“
„Ja! Wenn es schnell gehen musste“ - und dazu zeigt er mir einen Film auf seinem Tablet.
„Kann man den rechten Schwanz zoomen?“
„Klar!“ Sagte der Friseur, „ ... sind Sie auch einer von denen?“
„Sehe ich aus als hätte ich Akne, oder Pickel am Sack?“
„Natürlich nicht, Chef“, dienerte der Friseur.
„Ich leide aber unter Agaraphobie. Der Angst, angefasst zu werden!“ Schob ich nach.
„Alles klar!“
„Anatidaephobie ist übrigens die Angst von einer Ente beobachtet zu werden.“
„Echt jetzt?“

Zum Glück habe ich zu Enten überhaupt keinen Bezug; ich sollte vielmehr aufklären, warum die beiden Polizisten tot sind. - Doch daran hindert mich
Allodoxaphobie, die Angst vor einer Meinung. Und Atychiphobie. Der Angst, Fehler zu machen. Achluophobie. Angst vor Dunkelheit.
Aelurophobie. Angst vor Katzen.
Angrophobie. Angst, wütend zu werden.
Und das mit Recht ...
Und Agyrophobie. Angst, verkehrsreichen Straßen zu überqueren.
Ambulophobie. Der Angst, zu stehen und zu laufen.
Und so könnte es Stunden weitergehen. Ich gehe aber lieber zu Toni, der eine schnuckelige Bar nahe Westend betreibt, mit dem Vorsatz mich zu betrinken. Wäre da nicht die blonde Angst auf 1 Meter 76, wie sie sagt, dass mir beim Lecken irgendwelche Erdnussbutter am Gaumen kleben bleibt = Arachibutyrophobie.
„Wir sehen uns beim Buchstaben B.“, sage ich der Angst (Anophelophobie) die Frau beim Sex zu verletzen. Immerhin habe ich den Hunderter im Voraus gelegt ... und dann kommst du: Aviotophobie! Die Angst vorm Fliegen. Und.
12: Eurotophobie. Angst vor weiblichen Genitalien.


Ehre, Respekt, Liebe und heavy Metal- Biker

Zwischen die Ziffern 13 und 69 auf Seite 303 vom Roman Hell’s Angel hat Thompson ein Hakenkreuz eingefügt. Die Rune kommt fett und soll wohl die Gedanken des Lesers inspirieren. Doch in welcher Hinsicht?
Mir kommt mit dem Hakenkreuz der Geruch von alt gewordenem Bleimennige und abgestandener Luft unter, als Mutter Monate nach Kriegsende die Laubentür öffnete, zu der wir Stunden mit einem klapprigen Bus fuhren, um an die 500 Quadratmeter Boden zu bearbeiten, um später Kartoffeln, Gemüse und alle Art von Strauchbeeren zu ernten. Das aber nur, falls die Nachbarn was übrig gelassen hatten. Einen Kirschbaum gab es übrigens auch. Das Bäumchen war allerdings ein voll geschissenes Revier für Krähen und Raben. Und. Kann sein, der Baum trug deshalb keine Kirschen. Dafür Kerne. Die von Wind und Wetter gebleicht samt Stiel unter dem Baum lagen. Ob der Baum deshalb zersägt und Stück für Stück im Rucksack transportiert sein Ende im heimischen Kachelofen fand?

Meine Entwicklung lief ’auch’ sehr spezifisch, dem Kirschbaum ähnelnd. Besonders nach Mutters Tod. Beschwerden von Friedhofsbesuchern wenn ich mit meiner 1000er Panhead an ihr Grab fuhr blieben das Unwichtigste. Denn die größte Scheiße passierte schon zuvor, weil der Lenker vom Bock nicht durch das Portal passte und ich deswegen die Flügeltüren der immer wieder versperrten Einfahrt aufhebeln musste. Und das in meinem Zustand. Ey! Es wurde also ab und an eine heavy Party. Manchmal auch mit Polizei. Nur die Kutte und die blitzende Rotary- Kette am Hals bewahrten mich vor – ja, wo wovor eigentlich? Denn die Friedhofssitten änderten sich, als Türken einen der ihren an die 20 Meter neben Mutter unter einer Platte von 2 mal 3 Meter, wohl aus heimatlichem Entenschnabelbeton einparkten. Einen Klotz von Stein mit Namen und Daten des Türken aufstellten, auf dem sinnigerweise ein Frauenname ohne Sterbedatum schon eingraviert war; immerhin auch in fetter Goldschrift. *Grins*. Anfangs lagerten ständig einige schwarz vermummte Frauen auf der Grabplatte. Aßen, tranken, schwatzten und lachten. Einmal sah ich die sogar tanzen. Ab und an waren die noch da, wenn ich meinen Rausch ausgeschlafen hatte, meinen Bock mit Blitz und Donner startete und es Zecken regnen ließ, wenn ich Vollgas gab. Als ich Jahre später aus dem Knast kam, war das Grab des Türken mit hohem Gras und kleinen Bäumchen bestanden und über die Insignien der Frau ohne Sterbedatum fächerte Moos. Merke.
13: Rockers Never Die


Lost The Fight?

Wer fordert es sollte keine Gewalt geben
könnte auch fordern es sollte kein Leben geben
kein Land
keine Herzen
keine Schmerzen
Nichts auszumerzen
Den Traum jemanden zu töten
der einem wehgetan hat
All die Bilder
Illusionen
Warum die Pistole auf dem Foto größer ausgesehen hat
Eckiger
Bedrohlicher
Tödlich
Dein Doom
Das Erdbeben im Kopf
Nein
Ich bleibe und kämpfe
14: Doomsday


It must be six shots or five?

„Putin, sagt man, soll Asperger sein. Doch wer oder was ist Obama? – Ein Schatten an der Wand? Bilderberger? - Und was sind Merkel und Gabriel? - Weiß das jemand? - Nicht? - Und doch soll ich die platt machen? Mann! - Sie trauen mir aber eine Menge zu!“
„Obama lassen wir mal außen vor. Und Putin sowieso. Kümmern Sie sich einzig um Merkel und Gabriel, - wobei ich meine, der Dicke ist wesentlich leichter zu knacken.“
„Schon. - Sie erinnern sich aber noch an Schröder, oder?“
„Was meinen Sie?“
„Ich meine den verbotenen Roman ’Das Ende des Kanzlers - Der finale Rettungsschuss’!“
„Reden Sie nicht rum, machen Sie’s nun - oder nicht?“ - kommt sein Erpressungsversuch mit Nutzerwissen.
„Munk! - Sie sind unglaublich!“
„Ich bin Feminist!” Behauptet der.
15: Now you know why they call me Asperger


Es ist was man hat

Kapuzen über dem Kopf stehen Polizisten mit Maschinenpistolen im Anschlag in Reihe vor meinem Haus. Als ich durch die Absperrung will, um meine Wohnung zu betreten, zerren sie mich in eine Art Sicherheitsschleuse aus Zeltplan, werfen mich auf den Boden, durchsuchen mich und legen mir Handschellen an -, richten mich auf und binden mir ein Tuch vor die Augen. „Und nun schön langsam voran!“
Wir fahren eine Weile, halten, ich werde aus dem Fahrzeug gestoßen, - dann betreten wir einen Raum. Wir müssen zu dritt sein, wie ich aus ihrer Unterhaltung ableite. Als jemand hustet nehmen sie mir das Tuch ab. Ein Mann mit schwarzem Hemd und voll rotem Haar- Schopf will ohne weitere Ansage eine Aussage von mir. „Am besten ein Geständnis!“ Sagt er und grinst ins Blaue. „Wozu ... “, frage ich. „Weil sie einer sexuell orientierten terroristischen Vereinigung angehören?“ Lacht er wie ein 9jähriger vor Klassenkameraden der beim Sexualkundeunterricht erstmals in seine Leben ’FICKEN’ sagt. „Wieso FICKEN?“
„Teure Uhren, Autos, ein Loft und diverse Frauen ...“ Lacht er (schon wieder, wohl um seine scheiß weißen Zähne zu zeigen?) und zeigt Richtung der verspiegelten Glassscheibe im Raum seinen Ringfinger mit mindest 2 Karat daran. Als ich mich nicht äußere, nötigt er mich mit „PLATZ!“ (in einem echt herrischen Ton, er scheint darin Erfahrung zu haben) an einem wackligen Holztisch, als wäre ich ein Straßenköter. Als ich sitze, setzt er sich mir mit schwul gekreuzten Beinen gegenüber, ruckelt sich sein Gemächt in Position, zieht Fotos aus der Tasche und knallt die mit den Worten: IHRE AUTOS, IHRE FRAUEN, IHRE ’GEILEN’ KERLE, IHRE HÄUSER, IHRE POOLS, IHR LANGER SCHWANZ und IHRE DIVERSEN ARSCHLÖCHER auf den Tisch. Mal echt, ich verstehe Menschen nicht die auf meinen Reichtum sauer sind – wobei ich ja auch noch WESENTLICH BESSER AUSSEHE als 99% der Kretins. Leider hat der Typ, er sagt er sei Staatsanwalt, das vergessen. Doch ich werde mich hüten jetzt schon meine Lage - durch eine unbedachte doch wahre Behauptung - in irgendeiner Weise zu verbessern. Trotzdem geht mir einer ab.
16: Find A World Without Logistics


Blöd ist man nie allein

Ich mag weiche Farben. Brauche Ruhe – und finde den aufgeregten morgendlichen Gesang von Vögeln im Frühling toll. Doch das war nicht immer so. Als Claire ging -, sie hat einen einzigartigen (makaberen) Gang mit High Heels- Hacken rhythmisch ritzend zu kratzen wie ein irre gewordener Fingernagel auf Weißblech (ich denke dann immer an ihren Kitzler, der groß ist wie ein kleiner Penis, - an ihre Lustschreie und...), war es trotz eines bis dahin erfüllten Lebens mit auf und ab einer der traurigsten Tage in meinem Leben. Auch klang die Leidenschaft mit Fingernägeln auf Weißblech zu kratzen noch lange in mir nach; ich bin und bleibe eben ein unausgefüllter Hohlkörper, was Frauen betrifft, - konnte ich Jahre später über mich lachen. Munk sagt dazu Hohlbirne. Lacht. Und das bis heute. Doch Munk lacht nicht froh, nein, der tut es gehässig – mit verkniffenen Lippen, knirschenden Zähnen und verzogener Schnauze – lästert über meine ’selbst’verliebten Blödheiten. Was soll’s. Ich lasse seine idiotische Meinung stehen, sein dämliches Lachen, - denn mich macht Lachen schön, sehen Sie mich an Munk und nicht sich! Eines Tages, als Claire mich fragte, weil es ihr finanziell schlecht ging, überwies ich ihr regelmäßig Geld aufs Konto; ich hatte genug. Bis mich ein Jahr später ein Guru aus der Schweiz anrief (St. Moritz) und mich um eine dringende Überweisung nicht unerheblicher Höhe ersuchte, da meine Frau bei ihm ’festsitzen’ würde.
„Festsitzen? - Meine Frau; wer oder was soll das denn sein?“
„Claire!“ Antwortete er, „oder kennen Sie Claire etwa nicht? - Immerhin hat sie mir als Rückversicherung ein Foto mit ihnen zusammen gezeigt und ich konnte Sie anhand dessen unter Asperger- Autist googlen.“
„Worum geht es denn thematisch in Ihrem Laden überhaupt?“
„Vom Wissen über den Tod!“
„Das kann doch jeder wissen, oder?“
„Manche, wie Claire, haben Angst vor dem Tod.“
„Auch das ist nicht wirklich ungewöhnlich.“
In einer sentimentalen Anwandlung wenig später sah ich mir Fotos an, die mir beim Aufräumen meines Loft unterkommen waren, die mir Claire einst per Post geschickt hatte; sie war in manchen Dingen noch so herrlich altmodisch. - Auch ein eingeschriebener Brief vom Guru an mich, mehr eine Rechnung, enthielt ein Foto. Es zeigt einen Grabstein mit Claires Namen, Geburts- und Todestag. Fuck you, dachte ich und buchte den nächsten Flug nach St. Moritz. Aufgabe: Finde den Fehler. Hinweis: Es gibt keine Zeugen. Einzig ein L wie Love auf der Stirn des früh dahingegangenen Gurus, trauerten seine Jünger beim Barte des Propheten. Claire meldete sich 2 Jahre später aus Indien.
17: No More Shall We Part


No More Sissi

Asperger, erfahre ich im Gespräch mit anderen Betroffenen, sind anders. Scheu - auch. Oft zudem sehr anstrengend und so. Doch meist liebenswert und weltaufgeschlossen - aber nie kriminell. NIE!
Von daher: Achtung! - Leben Sie mein Leben nicht mit, wenn Sie sich ’auf meinen Asperger’ nicht einlassen wollen. Wenn Sie Perspektiv- Ortswechsel und Zeitsprünge nicht mögen, weil die in ihrem Leben nicht passieren. Mich, allerdings, mich würde solch ein stinkiges Leben ankotzen; aber zum Glück ist Ihres ja nicht meins. Lesen Sie also mein Leben bitte nicht mit, wenn es in Ihrem Umfeld Gold regnet, Silber schneit, Brillianten hagelt. Wenn Sie Gott für eine ehrenwerte Person halten und vor dessen Nachnahmen die unbegründete Schmeichelei ’der liebe ...’ setzen. Ich bitte Sie! Lassen Sie es! Bleiben Sie auch unbedingt weg, wenn Sie sich nicht grundsätzlich auf Kummer, Schmerz und den Teufel in Menschengestalt einlassen können. Inwiefern überlasse ich Ihnen. Zum Beispiel wenn Sie gerade etwas ’Köstliches’ genießen wollen. Wenn Sie meinen, dass der Absurdität und dem Irrsinn menschlicher Existenz nach oben hin Grenzen gesetzt sind; wenn Sie (meine) Poesie über Liebe und Tod ablehnen, weil sie Blutstropfen für brutal halten. Wenn Sie die Welt für wunderschön und harmlos ansehen und Ihnen ihr Not leidender Nachbar am Arsch vorbei geht. Wenn Sie nichts über diverse menschliche Körpersubstanzen und Leben schaffende Flüssigkeiten wissen wollen; nichts über Liebe, Familie und deren Illusion/en und so. Und überhaupt - erst Recht dann, sollte es Ihnen an Mut fehlen Unglück im Glück zu ertragen. Wenn Sie also ein ’fast’ ganz normales Sein für verdorben halten. Dann lassen sie es lieber. Bitte! Leben Sie nicht mit mir. Lesen Sie mich nicht. Stattdessen atmen Sie tief durch und spazieren mit verbundenen Augen und Ohrstöpseln durch die Welt. Es ist besser so. Glauben Sie mir. Also.
18: Push The Sky Away


that’s all that I am 

Meine Auftragsbücher sind voll seit die Bestellungen über Asien laufen. Zudem hat Munk nach China Organkäufer- und Spenderkontakte satt. Er sagt Regierung zur Mafia. Ich sage dazu nichts. Egal. Ich ’schlachte’ also viel geschäftlich und komme privat kaum nach. Denn nun managt mit großem Geschick (meint jedenfalls Munk) ein german- sprechender Hongkong- Chinese den Laden. Genau der kam auch mit dem Tipp nach der Organentnahme einige auserwählte (Typen aus Wirtschaft und Politik? also ’wichtige’...) Stücke im Ganzen verschwinden zu lassen und durch Klone zu ersetzen, um Einfluss auszuüben; Munk überlegt noch, wie das gehen soll. Ich denke an Merkel, Gabriel, an den Verfassungsschutz und an die gut positionierten ehemaligen Rechtsanwälte der BRD- RAF.

„Sie haben Walter White als Vorbild, was?“ Lacht Munk, der engsten Kontakt zu Regierungs- Chinesen hält und sich deswegen Fröhlichkeiten leisten kann, ohne gleich den Kopf zu verlieren. Wer White ist, weiß er allerdings ebenso wenig wie die Chinesen. Die können nicht mal fehlerfrei OBAMA sagen. Sorry.

„Sitting around, smoking marijuana, eating Cheetos and masturbating do not constitute 'plans”, kontert der deutsche Chinese den dekadenten Munk.
Und irgendwie ist Munk seit dem ein anderer. Der ist (laut frisch von der NSA implantierter Blackbox) kaum noch Ich und lacht wenig. Und überhaupt ist alles Sein wieder nur ein Tag ohne Nacht. Ist eine gelebte Stunde (heftiges Lidzucken) erinnerungsloses Erwachen im nowhereland. Und keine Sau brüllt REVOLUTION! Also gibt es real nur JETZT und mich. - Mich und sie: Mandy! Mein super- schlanker, eben von Munk erteilter Auftrag to kill zum mitnehmen.
Eine Frau mit Stimme, die am Piano sitzt, ihre langen blonden Haare im Duft von Poesie um über das Gold von Seelen zu singen. Mandy, deren zarte Finger über die Tasten eilen, deren Körper sich beugt wenn ihr Fuß das Pedal tritt – und ich ’jetzt’ schießen müsste; wann auch sonst? Und NICHT ihr Herz treffen darf!

„Nicht wieder das Herz, Sie Idiot!“ Herrscht mich Munk bei der Auftragserteilung an, „so wie neulich!“
„Da war ich unterzuckert und so gut wie Hirntot!“
„NEIN! – Bekifft und...“
„Na und? Immerhin konnten Sie dadurch den Kopf des Typen nutzen.“
„Ich benötigte aber ein Frauenherz!“
„Sie nörgeln immer nur rum, wie früher mein Vater.“
„Warten Sie ab – das hat Konsequenzen!“
Wie nun Mandy. - Meine erotisch blonde Sünde am Piano. Der ich den Schuss verweigere, weil es mir das Herz meiner Seele sagt; (nach so langer Zeit) wieder einmal. Und die Pumpe schlägt, als hätte ich einen Marathon hinter mir. Zweihundert Puls, zähle ich. 200! Mann! Und eine stramme Erektion! - Hallo? - Das können ’eigentlich’ nur Menschen nachempfinden, die eine solche oder ähnliche Situation schon mal am eigenen Leib erlebt haben. Demgemäß nicht mal Munk. Was also tun? - Sag schon! - ’Mund aufmachen! Haltung zeigen! – Ehe sich eine fette Depression entwickelt.
19: The Boatman’s Call


Gold

Sehe ich Blumen, machen mir ihre Farben zu schaffen. Ziffern, denen ich die einzelnen Arten zuordnen muss aber nicht kann. Sehe ich die, müssen die Farben gehen. Die Blumen. Brauche ich Menschen. Grau, um schlafen zu können. Auszuruhen. Um durch den Sommer zu kommen. Wie Schneeweiß im Winter. Eine Decke aus Natur, als Nacht für kristallene Tiere. In die ich mit dem Fingernagel meinen Namen ritze, wüsste ich ihn. Und immer wieder handelt es sich dabei um den 3ten eines Monats. Um meine Geburt. Wenn man mich auf den Rücken schlägt, bis ich Schleim erbreche. Blut. Damit ich meine Erwartungen in die Zeit brülle. Dabei habe ich keine. Weder die, noch andere. Dann kommt die Wahrheit. Und es ist Morgen. An dem mich mein Vater geschlagen hat. Immer am dritten des Monats. Damit ich es nicht vergesse. Ihn zu töten.
20: Don’t Burn


Overrun

Draußen frage ich mich ob es drin nicht besser sei ... Wieder drin weiß ich es. Denn drin bin ich draußen. Ist mein Film im Kopf. Der auf Anfang springt. Der alle Momente neu zeigt, die ich erlebte. Damals. Als das Licht wechselte. Und wie der Run begann, als das Leben Rache schrie. - Du weißt ja, wie ’Rot’ Blut ist. Wie es dampft. Kennst den süßlichen Geruch wenn ein Engel den Raum verlässt. Hörst, wie sie reden, - reden und reden um dann mit dem Urteil ’Lebenslänglich’ über dich herzufallen. Leute, die dich überhaupt nicht kennen, - die über dein Leben bestimmen. Während die Seele fliegt. Und du dich fragst wohin. Und überhaupt. Die Todesstrafe ist mir lieber.
21: Best of


my- handy- cape, wir 2 beide

Typ: Kalle. Nicht mal Durchschnitt. Von der Mutter. Aus Gallseife geschnitten. Dieser. Meister- Plopper. Um die 30. Dürr wie Vogelscheuche. Mit Loch in Hosentasche. Nie müde, die Finger an der Rübe. Ein Schlüpfer- Schnüffler. Anal- Wichser. Puder- Puper. Kotzer. Stinker. Skin. Und Rocker. Links oder Rechts. Wer weiß das schon.

Erzählt vom Widerstand der Guten. Dieser Clown. Von Flüchtlingen. Asylanten. Antifa. Und Kosovo. Weißt nicht mal wo das liegt. Mein Sohn. Schreit: Du kotzt mich an! Du Scheißer! Nuschelt Arschloch weiter. Mösenreiter. Hasenohr an Honigschleuder. Einer. Der sein Geld vermehren möchte? Dieser. Kalle hält sich fest daran. Meister Mobbing. Dieser Schwätzer. Schweiger. Fängt die Dummen mit dem Dicken. Höre schon die Glocken ficken: Gabriel! In Saus und Braus. Kalle knipst die Lichter ... Ricke. Racke. Ende Kacke. Aus dem neuen Flüchtlingshaus läuft der Pleitegeier raus.
22: Nichts stinkt ewig


killer charakters online

Weiter südlich liegt die Penisarterie. Voll verantwortlich für einen Ständer. Somit eine Meisterleistung der Schöpfung. Doch kaum bekannt. Und kommt auch nie dem Zungenbein nahe. Weil es dazu keinen Grund gibt, - verstehst du? - Kannst du aber nicht, weil du eine Frau bist - da muss ja nichts stehen. Und über 25 steht da sowieso nichts mehr, auch wenn es vorher stehen würde; mit besonderem Dank an die Tittendinger - vielleicht. Wenn’s gut geht. Geht aber zu 99% nicht gut.

„Lass uns weiter!“ Sagt Pozzo, „den Saum abwärts.“
„Wir gehen im Kreis!“
„Besser als warten!“
„Es gibt aber keinen Ausgang.“
„Doch. Ich sehe Licht am Ende der Röhre.“
„Ist eine Illustration, oder?“
„Berechne bitte mal die Gegenwart!“
„Jetzt?“
„Sofort!“

- Die Rekonstruktion zeigt auf dem Player, dass der Zeuge aus Richtung Innenstadt kommend über die Straße ging. An der Kreuzung zur Brücke angekommen, schießt er aus 2-3 Metern Abstand auf das dort geparkte KFZ; einen silber- grauen BMW der Fünfer- Reihe. Aus dem Auto flieht ein untersetzter, bullig wirkender Mann (Südländer?), zirka 1.75 Meter groß, um die 35 Jahre alt, dessen linke Gesichtseite blutverschmiert ist, - der auf der anderen Straßenseite in ein dort mit laufendem Motor wartendes Auto unbekannten Typs einsteigt. Keine 2 Minuten später geschieht der Polizisten- Mord in etwa 300 Meter Entfernung. -

„Was soll jetzt das?“
„New NSU!“
„Wegen der Flüchtlinge?“
„Was weiß ich ...“
„Deine Witze waren auch schon mal besser.“
„Gut, dann lass uns gehen, Lucky, - es ist sterbenslangweilig hier! Außerdem muss ich pinkeln.“
„Stell dich hinter den Busch!“
„Bei dem Wind spritzt es mir ins Gesicht.“
„Dann mach was du willst.“
Lucky packt seine Sache zusammen. Kamm, Zahnbürste, Taschenlampe, Kondome ... Den Baum, wie jeden Tag.
„Und wenn er doch noch kommt?“
„Dann sag ihm, dass wir morgen wiederkommen.“
„Und wo treffen wir uns?“
„Unterm Baum.“
„Das ist eine grandiose Idee!“
23: Maybe life isn't for everyone (Larry Brown)


T- Spark-

Es sind Erinnerungslücken. Die sind wie faule Äpfel im Gras nach denen sich niemand bückt. Auch wegen der Wespen. Die mehr wegschleppen als man sich vorstellen kann. Interessiert aber auch niemanden die Bohne. Die Äpfel. Je höher der Kopf, je tiefer der Fall, nuschelt die Wespe, ein großes Stück Apfel zwischen den Zähnen.
„Wespen haben keine Zähne.“
„Lässig, oder?“

„Wären wir lieber angeln gegangen“, stöhnt Pozzo.
„Können wir ja noch.“
„Und wenn er kommt?“
„Sind wir nicht da!“
„Und dann?“
„Frag lieber mal die Maus, du Kretin. - Du machst mich ganz irre im Kopf!“
Dabei ist Krieg. Und sogar Hemingway wie auch Felix Buchmann suchen deshalb hier und jetzt nach Schreibstoff. Scheitern aber. Beide.
„Hemingway auch?“
„Ich sagte BEIDE!“
„Buchmanns Frau also auch.“
„Lass die bitte in jeder Hinsicht außen vor ...“
„Hattest du was mit ihr?“
Was kann man schon haben, wenn man Frauen mag. Man vögelt sie, und geht dann seiner Wege. Täte man es nicht, gebe es Chaos satt. Und wer weiß, wie lange.

„Ich bin Idealist!“
„Darüber muss ich jetzt erst mal nachdenken ...“
„Soll ich dir eine Leseprobe ausdrucken?“
„Ich habe leider die Farbe vergessen.“
„Sag nicht immer LEIDER! Sag einfach, dass du die Farbe vergessen hast.“
„Ich habe einfach die Farbe vergessen.“
„Somit greift Plan- B.“

Manchmal liege ich nachts im Park auf dem Rücken und zähle Sternschnuppen, wünsche mir aber nichts.
Das ist vertane Zeit, meint Lucky. In der Zeit könntest du die Klos der Asylabteilung scheuern.

Der Typ ist eine traurige Figur, finden Sie nicht? Ein Furz im grünen Tarnhemd; mir graut vor ihm. Einzig das Schicksal schweißt uns zusammen. Sonst nichts! Da bin ich mir annähernd sicher.
24: Classic Diamonds


Nothing

An einem normalen Tag hätte ich ihr keine Beachtung geschenkt. Leider waren normale Tage seit Wochen aus - und mit denen meine Geldbörse. - Leer.
„Ich lad dich ein, Süßer“, kam mir deswegen nicht unrecht. Auch weil meine Kehle eben zu Fuß aus der Wüste kam.
„Kein Thema“, sagte ich, „und dann zu dir?“
„Genau wie gestern“, sagte sie.
„Gestern?“

Ich erinnere mich an Mösengeruch im Bart. An Zigarettenasche im Ohr. An ein blaues Auge - und an einen soliden Halbtripper; Matrosen am Mast.

„Deine Eier haben Basketballformat“, schmeichelt sie mir.
„Und sonst?“
„Dein Schwanz ...“
„Was ist damit?“
„Was soll damit sein?“
„Okay“, sag ich, „ich drück noch unseren Song. Kannst ja schon mal vorgehen. - Lass aber Geld da ...“

’So close, no matter how far
Couldn't be much more from the heart
Forever trust in who we are
And nothing else matters’
- Metallica -

„Mann“, sagt die Wirtin der Stampe, „das geht jetzt schon an die 10 Wochen so, Jimmi. Wie lange willst du das noch durchhalten?“
„Bis ich neben ihr liege, Else!“
„Und? - Noch einen?“
„Klar! Doppelt. Und kipp den gleich ins Bier ...“

’So nah, egal, wie weit entfernt
Es könnte nicht stärker von Herzen kommen
Für immer darauf vertrauend wer wir sind
und nichts anderes ist von Bedeutung’
- Metallica -

„Und wenn das Telefon klingelt?“
„Sag ich komme gleich!“
25: Fear of the dark


Soul Fire

Wenn du es hinter dir hast, hast du es vor dir. Denn irgendein Idiot wird dir eine posttraumatische Belastungsstörung anhängen. Damit ist dann alles entschuldigt. Ob dir ein Bein fehlt. Der Arm. Ein Ohr. Ein Auge. Oder beide. Ob dir ein Projektil in der Birne steckt und du jedes Mal denkst es ist Zahltag, - jedes Mal - wenn eine Biene summt. Doch das ist denen egal. Dabei sind SIE für alles verantwortlich. Für die schlimmsten Dinge, die es im Leben gibt. Weil du auf ihren Wusch hin, nenne es (meinetwegen) Befehl, hunderte Menschen getötet hast. Feinde, sagen sie. Deine zig Selbstmordversuche nicht mitgezählt. Die Wochen im Bunker. Wo du zwischen Kakerlaken, Ratten und der eigenen Scheiße krepiert bist, - nur weil du dich auf die Socken gemacht hast um nach Hause zu kommen. Ihre Kettenhunde dich aber geschnappt haben. Weil sie jeden schnappen. Einfach so. Weil dieses beschissene Land keinen (ohne Not?) gehen lässt. Nicht mal die Toten. Zumal du Geld dafür kassierst -, um hier zu sein. Genau hier. Wo sich die Grauzone zwischen Freund und Freund darauf beschränkt, wie viel Schuss du noch im Rohr hast. Und ob die Tasten am Klavier den richtigen Ton zur richtigen Zeit treffen. Doch dafür bist einzig du verantwortlich. Dein Körper. Dein Geist. An den du glauben musst. Sonst bist du tot, ehe du einen deiner Feinde gesehen hast. Und wärst du es selbst. Oder die Frage deines Lebens. Die in dem Fall ohne Antwort bliebe. Doch das ist nicht das Gleiche was die treibt, die dich hergeschickt haben. Die Oberschicht der Mittelschicht, die Mittelschicht der Unterschicht. Und die Unterschicht ganz unten, das bist du, Spezi! Also erlaube dir keinen Fehler, beachte die Regeln sonst geht es hoch her. Wenn es dich aber tröstet: es würde jedem so gehen. Weil das Dasein hier einem Muster folgt. Und das Muster ist die Fahne, hinter der du Blödmann herläufst. Das ist es. Dein persönliches Drama. Herzrasen. Angstattacken. Panik. Pillen. Alkohol. Drogen satt. Eine Pistole am Bett. Für alle Fälle. Solltest du den Scheiß nicht mehr aushalten. Du wärst nicht der erste. Also?
26: Live In


Tolstoi

- Maldoror: ’Ich habe lachen wollen wie die anderen!’
Wisse: Der Abstand von oben nach unten wird größer, je mehr Geld jemand hat. Das sage nicht ich, das belegen aktuelle Tatsachen. Ich denke da an Alk- Til- Manta, der mit *fickmichblödedudödel*- Filmen reichlich Schotter machte. Krass kommt auch der fette Sig mit dem winzigen ... IQ rüber -, dessen Eltern noch *heileunserenSigivondummheit/liebergott* brüllten, während er (im wieder nett im TV zu sehen) für die deutsche Wirtschaft mit Arafat- Kopftuch und Bin- Laden- Sprenggürtel paradiert, um weltweit Panzer und Kriegsschiffe zu verticken.

- Maldoror: ’Ich suchte eine Seele, die mir ähnlich wäre, und konnte sie nicht finden!’
Allerdings sind die beiden Klappspaten bei weitem nicht die einzigen, die Volkes Brot fressen und den Schampus der Macht in exotischen Ländern saufen. So selbstzufriedene Typen, die in den schönsten Ecken der Welt auf den teuersten Matzratzen ’ever’ geistiger Onanie frönen, während Knochenarbeiter Willi Will und seine Bagage in Abrissbuden voller Maden hocken, um dort spätesten ab dem 20sten des Monats den Kitt aus den Fenstern zu fressen. Doch auch damit ist lange nicht Ende Gelände im Aufzählen von Scheiße im System. Denn gerade eben sortieren die Geilen, Reichen und Kohlemacher den Proleten- Willis des Landes auch noch eine fremde Kultur vor die Nase und meinen, es könne (dem) gar nicht genug stinken.

- Maldoror: ’Ich durchsuchte die verborgensten Winkel der Erde; meine Ausdauer war vergeblich!’
Unter denen, die das unbedingte Sagen haben, rotiert vor allem auch ’Bonnies Ranch’ Chef Doktor Munk (immerhin mein Klapsen- Gastgeber seit Jahren), der hat schon den nächsten Neubau hochgezogen, wie er sagt. Bei dem vom Staat satt bezuschussten Neubau ’Palazzo’ handelt es sich um einen ’alten’ Lokschuppen, in dem noch Relikte aus Adolf- Zeiten mit Aufschriften wie ’Räder rollen für den Sieg’ und an einem Güterwagen mit Kreide so was wie ’200 Plätze... Buchenwald!’ aus dem bekannten Euthanasie-Programm stehen.

- Maldoror: ’Ich brauchte jemanden, der meinen Charakter bejahte; ich brauchte jemanden, der ebenso dachte wie ich!’
Munk ist so was allerdings piepe, der will Kohle machen wie jeder der Kretins; jeden Euro brauchen wir, höre ich ihn am Telefon sagen. Und er telefoniert da bestimmt nicht mit seiner toten Mutter, so wie er sich nach jedem stummen Husten Richtung Mekka verbeugt. Allerdings heißen Musel nicht Tolstoi, oder? - Nein, die kommen auf ein so geiles Avatar nicht mal ansatzweise und greifen lieber auf althergebrachtes wie ’Muli’, ’Sharia’ oder ’Ehrenmord’, ’Fastenbrechen’ und so weiter zurück.
Merke: Sollte dich mal jemand mit ’Muli/Sharia/Ehrenmord/Fastenbrechen’ (oder ähnlich) anmachen, weiß du Bescheid, dass es sich bei dem Typen um einen grün angemalten Musel handelt, der sich unter Umständen an deinen Eiern vergreifen will.

- Maldoror: ’Ich habe das Leben wie eine Wunde empfangen, und ich habe dem Selbstmord verboten, die Narbe zu heilen!’
Allerdings traue ich das auch einer Frau Namens ’Roth’ zu, die sich vorsätzlich und ohne Leistung zu zeigen Monat um Monat zigtausende Euronen rein pfeift, um den deutschen Staat zu schwächen.
27: Life U Crazy Train


Frech, witzig, temporeich (habe ich aus der Taschentuchwerbung abgekupfert) + wer irre ist, findet sich hier wieder (ist von mir *hust*)

Aspergers Post für Wellington: Die Entscheidung, wie mein Tag läuft, fällt morgens auf dem Klo. Dazu drücke ich erstmal meinen Mitlebenden unter den Brillenrand, - sonst ginge nämlich gar nichts. Oft versäume ich danach auf die Waage zu steigen (oder sollte ich statt 'danach' dadurch schreiben?). Dieses runde Teil in Weiß, das zwischen Badewanne und Utensilienschrank klemmt und mir Sekunde auf Sekunde andere Zahlen zeigt. Schrecklich, - als würden meine Füße wachsen. Seit Wochen geht das nun schon so. Schuld daran sind frei laufende Autisten, in deren Blog(s) – oder ohne s? - ich während des Morgenkaffees lese. Danach überlege ich (oft) - ! -, warum ich so ein krimineller Arsch bin und diese Leute nicht, - die unbehelligt als Gutmenschen durchgehen. Nein, nicht alle. Bewahre! Doch ein großer Teil - gerade die so- genannten Asperger - sonnen sich in ’ihren positiven’ - ? - Besonderheiten. Von denen erzählt kaum jemand was von dunklen Seiten. (Sollte ich das – dunkle Seiten - womöglich ausführen?). Die sind also so normal wie normal möglich, - denken sie. Wie 6 und 8. Oder 12. 12! Meist ist nach dieser Überlegung mein Tag gelaufen. Doch ab und an klicke ich mich gegen Mittag noch mal durch die Blogs (Mann, das 's' hier wieder, stört es?). Leider auch da vergebens. Die Helden von gestern sind die von heute. Morgens ist abends. Und ich entscheide mich zu duschen. Auch wenn’s wehtut, und ich schon wieder müde bin. Später am Tag, wenn ich von der Massage komme, muss ich die Anzahl der Schmerzmittel verdoppeln. Doch keine Angst, die Nieren werden halten: 7 days a week *g*. Ist schließlich nur ein glatter Kopf(durch)schuss. Und so was heilt schnell. - Stimmt -, ein paar Knöchelchen sind weg, - doch das ermöglicht den fließenden Übergang, dass mir die Sonne ihre Strahlen direkt ins Hirn schickt. Wenn man so will. Ist also durchaus positiv zu sehen. - Hurra! Und damit kann ich besser leben als mit einem Helm, wie er modern ist, der die Zeit manipuliert und in irren Bildern Tag oder Nacht langsamer oder schneller macht (machen?). Ich habe mich dazu auch gleich beraten lassen, - weil die Zinsen für Kredite im Keller sind und die Hitze der Sahara die Ernte versaut... In China, Brasilien, Deutschland und Japan. Da soll ich zuschlagen. Rät mir ein bonibewusster Bankmanager. - Man stelle sich vor, man würde in einer Körperausstellung die eigene Leiche sehen, - gruselig, oder? Ich schau ja bei so was nicht hin. Neulich erst... Neulich, wurde Munk überfahren. Ein Racheakt, vermutet man; doch ich war’s nicht. Zudem er noch lebt. Lediglich der Hodensack sei aufgeplatzt. Auch wenn ich Gründe en Masse dafür hätte und habe ihm unten rum eins aufs Maul zu hauen (denken die Leute bei unten rum ich sei pervers?). Mindestens. Trotzdem. Man darf (ja) auch hochgiftige Schlangen halten. Tiger und Löwen. In der eigenen Wohnung. Alligatoren. Die später in Kiesgruben und Badeseen schwimmen. Warum also Munk umbringen? Auch wenn er giftig ist und ab und an zubeißt. Pah. Vor dem habe ich keine Angst. Eher vor Frauen. - Frauen! Echt. Machen mir Angst. But ... The Thrill Is Gone! (Das Ausrufezeichen lieber weg und mehr meine Angst betonen?). Denn ich habe die richtige gefunden. Beim googlen. Ich sage es ganz offen – und schäme mich auch nicht dafür (Ich schäme mich echt nicht mit Nutten – du weißt schon...). Ich sehe sie noch crossroad durch die Tür vom Hotel- Bumsfidel kommen. Wie sie die Halle durchquert. Ihre High Heels klackern. Sehe den Hintern wackeln - Pure Davidoff verteilt sich im Raum. Dass sie der Portier grüßt, als wenn er sie kennen würde. Wie die Fahrstuhltür sich öffnet und sie mit einem lächelnden Blick durch ihre perlweißen Zähne entschwindet, während ich bewusstlos zurückbleibe und im Traum an Revolution denke. Mit drei Ö. Als Abschied von der Welt. Kaum zu glauben, - was? Es scheint mein Glückstag zu sein.
29: lets talk about


Frauen saufe ich mir grundsätzlich schön

Selten genug gefällt mir ein Buch schon, nachdem ich die Klappe gelesen habe und somit zumindest ahne wohin die Reise führen würde. Bei Holm war es so; die Story eines autistischen Typen, der bei seiner Tante auf dem Sofa wohnte und mit fast 37 noch keine Frau hatte. Besser geht’s nicht! Doch als ich mir im Überschwang des Gefühls von Einsamkeit die Leseprobe auf den Reader zimmern wollte, sagte der Typ von Bimazon: Sorry - du Idiot, du hast dir das Teil schon am Nimmerleinstag runter geladen! Versuche das NICHT noch einmal! (Was sonst? Fragte ich). Doch nichts. Stattdessen: Verbindung unterbrochen! Überprüfen Sie ihre Steck... Was? Steckverbindung!? Bin ich im Porno? Doch was blieb mir übrig, als zu suchen... Es war fast wie im Supermarkt neulich, als ich auf eine erdig- grün- geschleimte Leberwurst reinfiel, die durch eine kernig- schöne Verpackung (gebürsteter Mattglanz- Tontopf mit karierter Bauchschleife - macht mich an wie Nachbar Schnurzels blonde Tochter) mein wüstes Leben immer aufs Neue in Frage stellt und mir, als ich die zuhause aufs Brot schmiere, die fettreichste Enttäuschung meines Lebens bescherte. Zum Glück hatte ich gut 2 Liter Kartoffelschnaps auf Eis. Eine runde Sache, an der man sich in ’großer’ Not festhalten kann.
Nächsten Morgen fand ich mich vor der Tanke nackt an einen Laternenpfahl gekettet; - von wegen Sixpack. - Geweckt hatte mich ein kurzer Warmwasserschauer und der Befehl „Komm weg da, Bodo!“ an einen Bullterrier, wie ich im O-Ton hören und wenig später auch sehen konnte. So what. Ich bin und bleibe Hundefan und Liebhaber schöner Frauen. Doch irgendwann wird mir jemand meine Kindheit nachtragen. Der Autist! - Und so. Sagen. Der hat es doch nicht besser verdient. Mädchenkleider tragen. - Bäm! Wird auch Schweiger lachen... Und du, werde ich den Honigkopf fragen, was’n mit dir so los, - was?
30: at the Moon


alle zeiten dir

- tief geschluckt
hoch ausgeatmet
wenn ich 20.000 meilen über den wolken
kurz vor der bewussten tür
mich an den adlern reibe
um weiter aufzusteigen
- wegzufliegen
dann denke ich an dich
und was sein könnte bliebe ich
ob im alten kuchen genug leben wäre
um nachts unter der decke nach liebe zu suchen
dieses rein und raus und dein stöhnen
morgens mit frischen brötchen verwöhnen
eingeklemmt von gestank in der u- bahn mit der zeitung zu stehen
um von was besserem zu träumen
- pah
als ob es das gäbe sagst du
wenn ich dir erzähle wegzugehen
neu anzufangen
tue es nicht weinst du
es gibt doch kein schöneres leben als das mit uns zweien
oder nicht
höre ich dich
doch da bin ich schon weiter um mir im sterben mehr leben zu geben
- es war früh um vier und du schliefst fest wie immer
träumtest von haus kind hund und
meiner karriere mit geld wie heu
als würde es genau um das gehen im leben
- stimmt schon
doch auch das ist mir nicht neu


Paradise

- Ich kenne weder Jesus, noch bin ich der Vater von Alzheimer. Der Rest kann jetzt nach Hause gehen. –

In einer stärkeren Zeit, in der Stunde wenn Wölfe heulen blättere ich hinein und lese, wer warum was getan hat. Schon nach den ersten Sätzen trage ich die einsamsten Stunden der Welt in mir. Gefangen in einer tiefen Traurigkeit über jene meiner Kumpel, die nicht mehr sind. Einzig zu den Zeiten der explodierenden Sexualität war es anders - und Nachdenken gab es kaum. Auch wenn das Dasein eines Teils beschissen war, weil die Trümmer noch rauchten und zu viele negative Erinnerungen krank machten... Doch unserer Gruppe sei ’mit Einschränkungen’ gesund, meinte der Schularzt. Der Doktor meinte mit ’Gesund’ die Typen, die ich zu 90% meine Freunde nannte, - die hatten, wie auch ich, nach Jahren heimlich nackter Onanie plötzlich Haare am Sack, auf der Brust und unter der Nase. Manche fusselten sogar rund um den Mund, - die Wangen hoch. Und am Hals. Eins war klar: man konnte sich sehen lassen und Willi die Gegend zeigen. - Eventuell waren wir 20 in der Gruppe. Davon zehn Rock’n Roller mit dem sofortigen Ziel, den Druck auf den Eiern loszuwerden. Und das möglichst stündlich. Jetzt. Im Winter. Also fuhren wir bei Anbruch der Dunkelheit auf der Rodelbahn im Park Schlitten. Und Wolle war wie immer der Eifrigste. Der war schneller rauf und runter als der Rest der Truppe und konnte immer noch; der Mädchenüberschuss war auch der Hammer. Und nach einer halben Stunde auf der Bahn war kaum eines der Girls ohne Sperma am Rücken. Während Wolle auf Mücke lag und ihn drin hatte, wie er johlte, - das erste Mal Möse satt, wie er noch Jahre später erzählte. Da war er mit Mücke verheiratetet und zog zig Kinder groß. Damals rammelte Wolle, bis aus dem Off Mückes Vater ihn mit Maulschellen und Fußtritten traktierte und er trotzdem erst abrollte, als die Menge auf dem Hügel zu johlen begann und die Szene mit ihren Taschenlampen ausleuchtete; während Wolle sich seiner Körperkraft erinnerte und... Keine zehn Minuten später die Polizei kam, um mit grell blendenden Handscheinwerfern und „Ende der Party!“ planlos in der Gegend rumzusuchen. Woraufhin Schnee auf Eis fiel. Was mich wenig störte, denn ich stand mit Gudrun etwas abseits unter einer alten Buche, - sie mit ihrer Hand in meiner Hose, ich mit dem Finger in ihr. Mann! - Es gibt Nächte, da vergisst man die Zeit, den Weg zur Pinkelbude an der Ecke vom Park, wo am Automaten die Dose mit 2 Präservativen aus so was wie Rinderleder 1 Mark kostete und Schwule sich gegen den §175 in den Klokabinen abrackerten. Klar, auch im Winter konnte man von einer Kabine in die andere luschern und sehen, wie sie ihn sich für 5 Mark cash in den Hintern oder in den Mund steckten. Ich meine, mehr gelebte Aufklärung war nie. Nicht mal bei Becken- Elvis, oder Jerry Lee am brennenden Piano, nicht bei Doktor Sommer von der Bravo. Oder unserem frivolen Biolehrer Kunze, der alles über Sex wusste, wie er betonte, - und dazu eine echt hübsche Tochter ... die er als ’Augenstern’ hütete. „Na, mal mit dem bösen, schwarzen Mann auf der Natureisbahn Schlitten fahren?“ Fragte ich bei Manuela an. „Wenn du meinem Vater nichts erzählst...“ Feuchter geht kein geiler Traum, oder? Und bis es endlich Abend war, tat mir die Hand weh und die Tempos waren aus.
31: durch diese Tür


play with cat

„Sie sollen Zimmer sagen, Jimmi, nicht Zelle“, sagt Munk, „das habe ich Ihnen doch schon hundert Mal gesagt!“
„Was Sie nicht sagen“, sage ich. Und schreibe es (das mit dem Sagen sagen) genau so in mein Tagebuch, denn ’nur so’ gesagt wird viel, wenn der Tag lang ist. „Werden Sie ab nun Zimmer sagen und nicht mehr Zelle?“
„Ohne meinen Anwalt sage ich gar nichts mehr!“ Und damit hat sich die Sache. Was ich dagegen weiß ist, dass Munks Freundin zum Drogenentzug eingeliefert wurde. Und als ich sie dann sehe, ChuChu nennt er sie bei bester Stimmung (Cu Number One of ChuChu bei Amazon, Titel: ’Fingers Of Family’), bin ich ihm nahe wie nie. Denn er hat voll meinen Geschmack getroffen ... später mehr dazu. Denn neben dem Singen kocht ChuChu auch noch geil wie Sau. Brasilianisch. ChuChu - gefüllt mit Wasabi Kokos Brei. Zum Beispiel. Ein Essen für jede Art von Autisten. Und schon da merke ich, dass ich unbedingt mit ChuChu schlafen will. Liebe geht eben durch den Magen - in den Sack. Ganz ohne Scham. Mehr aus Selbstreflexion, Selbsterforschung oder Selbstzerstörung. Was weiß ich. Denn im Eigentlichen ist mein Verlangen eigensinnig und grausam, - weil ich sie unter Umständen mit Gewalt nehme ... Vor dem Spiegel. Weil ich Munk vögeln sehen will. Um ihn zu erkennen. Weil der nicht weiß, wer er ist. Weil er mich braucht, um sich in mir zu zeigen. Um nie wieder alleine zu sein. - Stimmt. Nie hat mich ein Wunsch mehr berührt. Angetörnt. Ist zur Lust geworden. Nie war ich schamloser im Begehren, als in dem komischen Wunsch mein geheimes Selbst beim Akt zu sehen. Wenn sie auf mir sitzt. Mit ihm. Meine Hoffnung und Enttäuschung mit ihm in ihr. Das Klischee zwischen Wahrheit und Wahn. Wenn ich mit ihnen nackt bade, sie lecke, penetriere, wenn die Körper- Kunst zwischen Verrücktheit und Wollust Purzelbaum schlägt. Oral. Vaginal. Anal. In Ohr, Auge, Nase, Haar. Ich und Munk gleichzeitig in ChuChu. Der doppelte Porno in allen Variationen. Und ich wissen will, was sie darüber denken. Über Liebe. Zärtlichkeit. Über Hände und Augen. Die Zentimeter unserer Schwänze in Umfang und Länge. Ich will es einfach wissen; also macht schon! Und vergesst nicht die Innerlichkeit. Die Longlist, was einen ’guten’ Mann ausmacht. - Nenne es Gewalt, Nähe, Sehnsucht, Verachtung, Dankbarkeit, - Fantasie. Nein, sag Liebe! Du - und Du da. Es wäre eine echte Überraschung. Fast so, als wären wir für immer nackt. Ich du und Munk. Wenn er sich endlich einmal zulassen würde. Ganz ohne Hose und Unterhose. Hüllenlos. Schuldlos. In voller Wahrheit. Wenn ich ihn mit dem Teppichmesser entmanne.
Nein, ich weine nicht grundlos. Ich habe noch nie grundlos geweint. Nie schmerzlos. Frag mal Munk.
32: Five Little Monkeys Jumping On The Bed


Kein Sommer Winter Nie

Wenn meine Mutter auf der Matratze auf dem Balkon „wegen der besseren Luft Junge“ schläft keucht sie um danach kaum zu atmen jedenfalls nicht dass ich etwas davon hören oder sehen würde nein es befällt mich einzig mein Angstkrampf wie sonst selten und ich weiß ich muss meinen Vater töten damit ich nicht zu ihm muss sollte Mutter in echt sterben um mit dem Kretin in einem Loch von Wohnung hinter seinem Laden leben zu müssen wo der Alte Damenunterwäsche verkauft und an Kundinnen auf dem Küchentisch selber Maß nimmt wie ich vor Wochen mal sehen konnte woraufhin ich einen Teil des eben kassierten Unterhalts in Schnaps anlegte um später von Mutter in der Ausnüchterungszelle Ecke Seestraße wach geküsst über ein Leben in eigener Verantwortung nachzudenken doch da war es längst zu spät und alles entschieden bis auf das es mit Mutter erst Mal weiterging die der Alte aber schon wenig später ins Grab brachte als ich gerade in der Legion Menschen massakrierte um bei deren Sterben an ihn zu denken und was ich alles mit ihm anstellen werde wenn ich wieder zu hause bin.
33: Ich träume immer noch


for ever cannibalist

Beispiele wie zwischen den Mahlzeiten die Zeit vergeht:
Nervöses Pfeifen
Zischeln
Schuhe quietschen auf Linoleum
LKWs die beim Rückwärts fahren ein nervendes Piep- Stakkato von sich geben
Leute die in Telefone schreien
Typen die an der Kasse oder am Bankschalter stehen und quatschen ohne aufzuhören
Nervmusik in Restaurants
Nasenrotz hochziehen
Koffer mit ratternden Rollen
Laubbläser
Menschliche Vollspeichen

Mit Copy und Paste = Ich habe das auch! Mich macht Kaugummi kauen fertig. Eine Kollegin von mir kaut eigentlich immer auf so einem Ding rum (warum nur?). Die schmatzt, auch wenn sie den Mund dabei geschlossen lässt. Wenn ich in einem Meeting neben ihr sitze, muss ich immer den Impuls bekämpfen, ihr irgendetwas über den Kopf zu schlagen. Ähnlich geht es einigen mit lauten Menschen in der U- Bahn (Kopfhörer, Gespräche, Handys) und mit Leuten, die an einer Haltestelle rauchen.
„Das sind doch Peanuts. Reisen sie mal nach China“, sagt Munk. „Und Indien erst, - Indien! Ein dröhnendes, röhrendes, wummerndes, kreischendes, plärrendes, quietschendes Inferno aus Schlamm, Scheiße und Betelspucke (besonders lecker in der Monsunzeit), das man Gerüchten zufolge schon aus 5.000 Metern Höhe beim Landeanflug riechen und sogar hören kann!“
„Ich glaube, da muss ich wirklich mal hin! Und dann ein paar LSD-Trips schmeißen, damit Indien einen so richtig fett aufmischt.“
„Mir geht es ja nicht nur um Kaugeräusche, Gluckern beim Trinken, usw. Wer sich alleine daran stört, der ist entweder hyperempfindlich, oder könnte auch tatsächlich ein Problem mit seinem eigenen Körper haben. Denn lautlos ist keiner von uns. Aber exzessives, stundenlanges Räuspern (ohne zwischendurch etwas zu trinken) sich unablässig abwechselnde „äähm“, „ach“, „Scheiße…“, „Nein Mann!“, „wowardenndasnochmal?“, „hihi“, so dämliche, stundenlange (Privat-)Telefonate, regelrechter Zwang, von sich aus und über sich selbst was zu erzählen (beim völligen Ignorieren dessen, was der Nebenmann gerade zu tun hat), und das *wohlgemerkt* von zig Anderen genauso empfunden wird, kann – nach jahrelangen erfolglosen Versuchen, es zuerst zu ignorieren, anschließend auch freundlich mehrmals anzusprechen – zu einer faktischen Belastung werden! Die zu Mordgedanken werden! Beispiele gibt es viele. Einer von denen hat dermaßen mit den Beinen „gearbeitet“, dass diese Bewegung regelmäßig im unkontrollierten, grollenden Stampfen endete, bis sich die verärgerten Leute von unter ihm meldeten. Er schoss durch die geschlossene Tür zurück...
34: Close My Eyes


Presse

Erzählt mir nicht mehrmals täglich von Hass auf Flüchtlinge
Pöbelt nicht rum und brüllt ich sei RECHTS und NAZI
weil mir die Zustände im Land nicht gefallen
Fakten von Politikern geschaffen die von Lobbyisten bezahlt
Kommt endlich aus dem Kittel und erzählt den Pfeifen im Bundestag wen der deutsche Adler zuerst frisst
wenn es so weiter geht
Und denkt immer daran ihr seid an vorderstes Front dabei wenn aufgeräumt wird und nicht nur jetzt
bei der großen Volksverarsche Asyl
Während ein Krieg mit den Russen in Vorbereitung steht
Und grüßt mir Schweiger
und auch die anderen bescheuerten Staatsschauspieler
Denn es tut mir Leid
ich habe den die und euch all die Jahre maßlos überschätzt
War mein Fehler
35: foad Schweinebacke


Fett Entzug

Schräg am Ende vom Flachbau und keine 5 Schritte über die Straße ein Kiosk, an dem die Schlucker in Reihe stehen, wie ich aus dem Fenster sehen kann. Ich. Die vertrocknete Einzelzelle ohne Bad. Immerhin ein Handwaschbecken. Zum Kotzen. Spiegel darüber. Damit ich mir in die versoffene Fresse sehen kann. Blümchenmuster mit Blutspuren an den Wänden. Tisch. Schrank. Bett. Ein Hocker. Aus Resopal und voll mit Narben im Dekor. Vielleicht ’kuren’ im Bau 30 Menschen, von denen 20 in einer Nikotinwolke vor der Tür stehen. Ich nicht. Ich entzog. Entziehe. Doch nicht Nikotin, sondern Alkohol. Jede Menge harten Sprit. Durch jede Pore. Bis die Schwarte kracht. Auf eigenen Wunsch. Wäre der Kiosk nicht. Zu dem ich mich träume. Klage. Mache. Wo dann Sie steht. Die Blonde. Schlanke. Mit dem flachen Busen und den sinnlichen Lippen. Die eben noch mit den Rauchern vor der Tür des Flachbaus paffte.
„Wohin?“ Ihre Frage.
„Zwei, drei Bier und dann ab nach Hause.“
„Aber Sie wollten doch entziehen?“
„Jetzt aber nicht mehr.“
„Schade.“
„Wieso schade?“
„Ich war bis eben Ihre behandelnde Ärztin.“
„Und nun?“
„Nun fahren wir zu mir.“
„Schon Feierabend?“
„Wir werden sehen ...“

Ich bringe den Rüssel. Sie die Überraschung. Und die Bar ist auch gut sortiert. Was noch fehlt ist das große Gefühl, die massige Umfassung der Welt auf die wir beide schon ein Leben lang warten. Die allerdings erst im Ansatz kommt, als ich meine Unbehaustheit ablege wie der alt gewordene Fischer das Meer - und ich in Idee und Wirklichkeit tief in ihr stecke, - der Flüchtigkeit des Glücks gewiss, dem künstlichen Paradies. Und wir ’gerade mal so’ in den windgeriffelten Wellen schaukeln, bis wir an uns fressen und saugen, den Atem schneller und schneller ein- und ausstoßen, unsere Lust zur Sturmflut wird, als wären wir Schwule in verbotenem Sex auf einem öffentlichem Klo. Denkst du so? Fragt ihre Spalte, die mich lockt und verführt. Bist du geil auf mich? Und wenn ich es wäre, es bliebe bei mir. Nun mach schon, fordert sie. Als wäre ich ihr persönlicher Graf ’Nunsteckihnschonrein’. Ein gut bestückter Fremder, der er es ihr von hinten besorgt. Roboter, der 20 Minuten hinter die Verpackung schaut und sich danach nicht mal den Schwanz abputzt. Danach bitte nicht gleich vorne rein, erst waschen, ja? Und - was trinken?! Klar, was denkst denn du ... Und bevor ich erneut Kampflinie fahre, lege ich eine neue Platte auf, - habe dabei Gary Moores ’Separate Ways’ auf dem Schirm. Was meinst du, meine süße Möse? Es kann nur besser werden, oder? Ja, ich höre schon die Saugpumpe schlürfen... sehe, wie ihr Make Up bröckelt. Fast wie damals mit Gary in Stockholm, denke ich. Und lasse sie auf mir reiten. Empty Rooms. Kommt danach. Live. Fett life. Parisienne Walkways. Du ahnst es, sage ich. Ja, antwortet sie. Tausend Griffwechsel, immer wieder eine irre Überraschung. Lass laufen, sage ich. Und spritze ihr voll in die schwarze Unvernunft. Doch so bin ich immer, wenn ich trinke. Davor oder danach. Und sie lacht dazu. Sag mal, wie heißt du denn eigentlich? Zappa, antwortet sie, als ich meinen Hut vermisse. So what.
36: fuck all u can


Hashtag ’#1913’ mit der "ganzen Härte unseres Rechtsstaates"

Weil ich anders bin, hassen sie mich. Dabei bin ich mitnichten Veganer in Frauenkleidern und bevorzuge Sex auf einer öffentlichen Toilette. Oder, frei nach Adolf: Filzläuse sind auch nur Menschen. Und den Zusatz dazu bitte nicht vergessen: ’Wer Filzlaus ist, bestimme ich!’ Genau so geht es mir mit Munk, - wenn ich bei 280 Sachen als selbständig denkender Geisterfahrer freihändig auf dem Fahrersitz des Ferrari F430 Spider F1 stehe, um die A 1 Richtung Hamburg nach irrenden Asylanten abzupflügen. Siehe Ferrari F430 Spider F1: Antriebsart: Heck. Gänge: 6. Hubraum: 4308 cm³. Zylinder: 8. Leergewicht: 1520 kg. Kraftstoff: Super 95. Kraftstoffverbrauch*: 18,3 l/100 km (kombiniert). 26,9 l/100 km (innerorts). 13,3 l/100 km (außerorts). CO2-Emissionen*: 420 g/km (kombiniert). Schadstoffklasse: Euro 4. Feinstaubplakette: 4 (Grün).Türen: 2. Sitzplätze: 2. Garantiedauer: 12 Monate. Außenfarbe: kirschrot Metallic. Innenausstattung: Vollleder Beige. Letzter Kundendienst: 5/2015.
- Sehr geehrte Damen und Herren, ein Paket ist auf dem Weg zu Ihnen. -
Gut, ich gebe es zu: das Teil ist GEBRAUCHT! Munk ist eben ein schwacher Dealer. Wäre er kompromissloser, wie Merkel und Co zum Beispiel, hätte er an den frei dokumentierten 800.000 Flüchtlingsschleusungen in diesem Jahr schon Milliarden verdienen können. Doch was macht er? Lässt sich mit einem gebrauchten Ferrari abspeisen in dem benutzte Präservative in Schampusflaschen stecken, statt bei RTL zum Thema ’Handel mit Menschen ist Massenmord’ den Moderator zu geben. Nein - mein Gott. Munk sitzt ’stattdessen’ in einer voll geschissenen Sandkiste gegenüber des Aufnahmelagers Bautzen 2 und spielt mit den Stichworten der obersten BRD- Stasitante Domino. Tenor: ’Halten Sie Abstand zu Menschen, in deren Herzen Hass ist!’ - Aber meine Liebe, sagt der Gott der Geschmacklosen dazu, ein Temperatursturz ist doch absehbar. Morgen schon; der mit den Worten ’Was sich zurzeit in Europa abspielt ist keine Naturkatastrophe. Aber wir erleben viele katastrophale Situationen und unfassbares Gräuel. Gräueltaten, die man gar nicht fassen kann, die unsere Vorstellungskraft übersteigen’ lange nicht endet. – Yepp. So ist nun mal der Sommer, singt Max, unser Dorftrottel. Ein Sau- Wetter eben. Lacht er. Und zählt die Goldzähne derer, die es nicht geschafft haben bei Munk, also bei uns, unterzukriechen. ’Die Möse ist kein Grammophon und spielt auch keine Lieder, sie ist nur ein Erholungsort für steif gewordene Glieder.’ - Sag mal, ist das nicht von Adolf H.? Fragt Max Gott. Nein! Das ist lediglich eine Kopie des Defizitären: Der Angst vor der unbekannten Angst: Der Aggression, um aggressiv zu sein: Beides - laut Munk - hervorgerufen durch eine dissoziale Persönlichkeitsstörung. Stichwort: Psychotherapie! Thema: Antisoziale Persönlichkeitsstörung. In echt? Ja! - Mann, ich fasse es nicht, sagt Gott. Das Dasein wird somit zur unlesbaren Deutung von Halluzinierenden. Von Farbblinden oder Gehörlosen. Von Parkinsonpatienten, Amnestikern oder Autisten. Womit ich beim Thema bin -, nämlich die Autisten unter den Flüchtlingen in unser Haus einzuladen. Mit Munk habe ich übrigens bereits darüber gesprochen (Segen und Botschaft, sagt der). Und hat letztlich ’Ja’ gesagt. Der will endlich mehr von der Flüchtlingswelle profitieren, als nur mit einem scheiß (gebrauchten) Ferrari F1. (Siehe: Innere Einstellung des Patienten zur Erkrankung) Mal ehrlich: Ich kann das gut verstehen.
37: im out


Totalitäre Verhältnisse

Sie kauen dir am Ohr, bis es ab ist. Blenden dich rund um die Uhr mit gefakten Bildern. Lügen Tag und Nacht, um Macht über dich zu gewinnen. Ich wünsche mir deswegen, die Russen mögen kommen und Bomben werfen; oder frei fliegende Hornissen in Jumbo- Größe überfielen diese Typen. Denn irgendwann muss mal gut sein mit dem Thema Flüchtling. Von denen 80% auch noch Musel mit Schariawunsch sind, die somit das deutsche Grundgesetz verachten. Und so wird Pack zum Abschaum, weil die Abschaum sind. Und unsere Bonzen es so wollen. Ja, aber nur ein paar, sagt die gut- meinende Mehrheit. Der Rest will sich lediglich die Zeit zwischen den Kriegen vertreiben. Das könnt ihr haben, bin ich sicher, es geht sofort los, wenn das letzte Wort gesprochen ist - und das war eben! Merke also: Ich bin nicht Pack, das Sommer im Winter will. Ich bin nicht die verblödete Zeit, wenn roter Schnee aus schwarzer Sonne fällt. Ich bin ein Mensch, der gezwungenermaßen in totalitären Verhältnissen lebt und sich als Selbstschutz dagegen wehrt. Und genau deshalb werde ich mir morgen ein AK47 besorgen. Du - ich wusste gar nicht, wie ich die RAF dafür einst liebte.
„Ich horche noch auf Regen“, hält Doktor Munk im Zitat dagegen. Und? Mann? - Was kann ich für seinen Tod?
38: Shot the Sheriff


Drei Fassungen Blödheit

Ich kann mich nicht erinnern ... und wenn, kommt von irgendwoher ein Arm, eine Hand und wischt den Fetzen weg. Ich weiß nur, dass es einfach ’so’ gelaufen ist, doch ich weiß nicht mehr wie es war. Echt nicht. Ich kann aber versuchen es zu erzählen, oder aufzuschreiben. Also aufschreiben oder erzählen wie ich es heute machen würde, - könnte ich; wollen Sie das wirklich? Gut, weil du es bist ... auch so n armes Schwein ohne Hirn, sagt mein Mitleid.
39: Play it again Sam

Ich sag’s noch mal laut: „Ich kotz auf Windkrafträder!“
„Also machen wir eins platt“, sagt Sam.
„Eins? Wir machen alles platt!“
„Prima.“


Straßenumfrage Asylantismus

Je höher die Zäune und Mauern, je sicherer die Grenzen, je mehr verdient unser Neuer. Sam, der Pate. Der selbst Syrer ist. Und Flüchtling. Der sich Krieg nennt. Oder Grenze. Mauer. Nato- Draht. Ich, der Erfolg auf 2 Beinen. Weil es lustig klingt. Meint er. Sam.

„Abschottung und Ausgrenzung muss sein“, ist seine Meinung, „sonst läuft der Laden nicht!“ Dabei ist er kein Syrer (verrät Munk). Oder Mauer. Grenze. Schon gar nicht lustig. Er ist Krieg. Und Libanese, Schimpanse, Elefant. Ratte. Hurentreiber. Bordellbesitzer. Menschenhändler. Vergewaltiger. Totschläger. Und Mörder. Und Boss eines Clans in Berlin. Ein fieser Typ, der sein Ding in alles steckt was nach Fisch riecht. Der nun in der Psychiatrie ’Munk’ wegen der Erstellung eines Gutachtens einsitzt ob er zurechnungsfähig war, ist oder nicht, damit er nicht in den Knast muss. Wegen Mord, erzählt man sich.
„Ach was“, sagt Sam dazu (der nicht mal Sam heißt, sondern Adnan), „eine kleine Auseinandersetzung unter Brüdern. Nichts weiter!“ Und fängt an Fäden zu ziehen, die vorher einzig Munk zog. Zum Beispiel sei er seit längerem - über eine Holding - Eigentümer des ehemaligen Schwimmbads ’Irre Heide’ auf der Ebene Ost, prahlt er. Aus dem er eine Flüchtlingsunterkunft für schutzsuchende Asylanten machen will. „Natürlich mit allen Schikanen“, prustet er stolz, „die der Senat bezahlen muss!“ Der Name eines nicht unbekannten Schauspielers fällt dabei. Sam schweigt dazu. Doch das reicht schon. Denn er nimmt im großen Schweigen T-Shirt, Körper, Stimme (wenn man überhaupt so sagen kann) und die Bewegungsabläufe von Honig im Kopf an. Sam zeigt uns (also) einen Typen mit flachem Arsch der viel Durst hat, nuschelt und traurig guckt, - weil der nicht anders kann.
„Der Preis ist heiß, denn wer es weiß darf mir einen blasen!“ Grinst er auf seine blöde Art.
„Na, - wer hat ihn erraten?“
„Lieber fick ich Fußpilz!“ Kotzt Eddy ihm ins Loch. Doch das war’s dann auch mit ihm über Monate.
40: with Goethe


Die Irrenanstalt als Asylanten- Filiale der Reichen und Schönen

Die Finanzhaie, Kriegstreiber & Waffenlieferanten verhöhnen ihre Opfer mit Bildern der von ihnen getöteten Kinder, um dann in Presse und TV Mitleid zu heucheln. Perfider geht es wohl nicht!
Sam tut das auch, - der zu den Mitverursachern allen Leids zählt, der Politiker und Wirtschaftsleute schmiert. Banker. Zu denen er sich selber zählt und breit grinst, kommt die Sprache auf sein Vermögen in der Schweiz, USA und so weiter und so fort. Und dass er die Presse manipuliert. Zudem will er alle Irren der Ranch zu willfährigen Helfern seines Projekts ’Bonnies Asylantenranch Number One’ machen. Dazu verspricht er eine Art Charlton (wie in Cannes, 343 Gästezimmer, 39 Suiten, diverse Veranstaltungsräume, Schwimmbad, Außen- Pool, 2 Restaurants mit 24 Stunden Zimmerservice im Premium- Services. Auf- und Eindeck- Service. Kostenlose Morgenzeitung aufs Zimmer. Wäscheservice. Farbfernseher, Filme im Zimmer, Premium- Kabel, Kabelfernsehen, Stereoanlage, Videospiele. Schreibtisch mit Elektroadapter verfügbar. Wahlweise Schreibtisch mit Lampe und Steckdose auf Schreibtischhöhe. Zusätzlicher Steckdose am Schreibtisch. Telefon, Fax, Anrufbeantworter. Separate Anschlüsse. Telefon mit Direktwahl. World- Link. Strom- und Telefon-/Internetanschluss. Zwei Telefonanschlüsse separat nach Syrien. Standard- Internetzugang. Kostenlos WLAN- Internetzugang in Standardzimmern. Executive- Zimmer. Suiten. Business Center. Im Badezimmer mit Bademantel; Farbe nach Wahl. In der Ausstattung Badewanne, Bidet, Haarfön. Küche. Minibar. Unter Verschiedenes kommt die Anzahl der Schränke in einigen Zimmern. Anzahl der Schränke in Executive- Zimmern: 1. Anzahl der Schränke in Suiten: 2. Und die mit Bügeleisen/-brett. Achtung: Die Fenster lassen sich durch den Gast öffnen. Auch die Fenster mit Doppelverglasung. Dazu Klimaanlage mit individuell regulierbarem Raumklima. Tw. Verbindungszimmer inkl. zusätzlicher Garderobe). Das alles und noch viel mehr ist im Stil einer Belle Epoque- Fassade zu bauen, - mit Blick auf die Bucht vom nahen Flughafensee.
Ein Strandrestaurant unter Palmen wäre schön - und einen Pier für die Yachten, meint Sam. Später könne man ja die Filmfestspiele und Designer-Shops der bekannten Croisette nachholen ... Und wie toll es mit den ’fremden’ Kulturen überhaupt werden wird, redet er sich glücklich. Sagt aber nicht, warum und wieso es schön werden wird – und glücklich. Verlangt (andererseits) Abgaben, die keiner leisten kann, weil hier kaum jemand was besitzt, außer dem was er am Leib trägt. - Sam ist das egal: „Dann gebt ihr eben das!“ Herrscht er. Worauf Munk seinen Ferrari spendet. „Irgendeiner der Strömlinge wird ihn schon brauchen können, oder?!“
„Bestimmt“, freut sich Golden- Boy- Sam über das Teil, „die müssen ja auch irgendwie ins KaDeWe kommen.“
41: Open Ass


Feuer Winter - aus 'Wie der Teufel Ochsen pflügt'

„Wenn du was an Bauchfett verlierst, kannst du dir vom ersparten Essen ein iPhone 6s mit 3D Touch Display kaufen.“
„Kot und Not liegen häufig dicht beieinander.“
Hat Augenringe wie Schlafsäcke auf schwarzem Asphalt.
Und so was gibt es nicht nur im Kino. Da isst er zu den Augen die Ohren gleich mit. Hier beherrscht er sich. Moralische Windsstille. Wenigstens anfangs noch.
Ich mache ein Foto von ihm. Bevor er vom Rocker zur Frau wird. Immer gut für einen saftigen Skandal, Baby. Grinst er. Dass die Ohren wackeln. Was? Ob ich dir seinen Namen verrate? Nie! Nicht vor der ersten gemeinsamen Nacht -, verpennt mit Alkohol satt und Drogen fett. Kette rauchen. Dauersaufen. Witze reißen. Ficken. Konturlos sein. Wirklichkeitsfremd. - Du rätst es nie... Nicht unter 100.000 Tränen.
„Man kann entweder saufen oder Autofahren, - ich habe entschieden beides zu tun!“
Tags danach liegt der Porsche auf dem Dach.

Er erzählt von seinem Herz. Spekuliert. Wenn es stehen bleiben würde. Das es dann vorbei sei. Und ich weiß nicht, ob er seins mit Herz meint. Oder meins. Wo im Muskel schon Bakterienschwärme wüten. Invasionen von schwarzen Substanzen. Wodurch in rätselhafter Weise die Körpertemperatur sinkt und man Krämpfe im Unterbauch hat, und zum Darm entleeren aufs Klo wetzt; wenn man es schafft. Sonst klingelt man nach der Schwester. Nach der feuchten, dunklen, - die still ist. Egal was man ihr tut. Die einem ohne inneren Widerstand den Arsch putzt. Die Haversschen Kanäle aussaugt. An den Langerhansschen Inseln entlang. Bis sie Afrika erreicht. Wo sie zwischen Morgen und Sonntag am Mast gelehnt steht. Die rechte Hand für sich. Die linke an einem unbekannten Glied. Um daran zu schütteln, bis die Säule schrumpft. Meine Hochachtung. Ich könnte das nicht. Doch damit ist es ja lange nicht zu Ende. Nichts getan. Nein, damit fängt alles an. Im Dunkel des Waldes. Vor dessen Saum in doppelter Perspektive (in Reih und Glied sozusagen) Windräder sausen. Mit toten Vögeln drum herum. Deren Sterben lange dauert; ich sah dem einige Male zu. Hilflos. Mutlos. Weinend. Mit den Feldern. Den Mooren. Bächen. Wolken. Dem Himmel. In dem kein Gott wohnt. Jedenfalls nicht in meinem. Auch nicht auf dem nahen Friedhof. Den manche Leute Kirchhof sagen. Scheint Mundart zu sein? Wie die Särge. Die aufgerissene Erde. In der alles menschliche Leben endet. Wenn man daran glaubt. An den Tod in den Knochen. An Feuer ohne Rauch. Asche ohne Asche. Nichts zu Nichts. Hölle überall. Wenn überlange Wagen mit rußigen Scheiben durch die Straßen fahren, um ohne Sinn den frisch gefallenen Schnee zu schwärzen. All die blutbesudelten Köpfe. Haarbüschel. Ausgeschlagene Zähne, Fingerkuppen - von den Pennern auf den Parkbänken in Schlafsäcken. Lebende Schnapsflaschen, - wie ich früher. Aus denen in bester Art etwas Neues entstehen könnte. Wäre die Distanz zum normalen Leben nicht. Nenne es Schicksal. Bitterkeit. Katastrophe. Prostata. Oder. Open Ass. Weil die Luft raus ist. Nein -, da ist nichts mit Gitarre und Nathalied. Da wird, weil es so schön ist, goldiger Rap gekotzt. Voll korrekt, oder was?
„Wie spät hast du?“
„12 schon...“
„Gespensterzeit!“
42: Überdosis Juli/August


Supervision

- man kann mit scheiße (einigermaßen solide verpackt) gut geld verdienen -
43: Drop Back


Pole- Position für A

Er sei kein Taxi, sagt er. Dabei meint er scheinbar mich. Oder den Regelkreis in Haus 3. Härter, schneller, schärfer. Wenn sich nachts Türen öffnen. Fensterglas splittert. Wände einstürzen. Geisterhand, brüllt er dann.
- Epilepsie, meint Munk. Als er mit Januar auf den Lippen und ’was für ein Sommer dies Jahr’ 2 Monate lang unter dem Tisch liegt. Und krampft. Ein schwarzes Loch in der Hand, das über den Arm in seinen Kopf wandert. Ein eingefrorenes Lachen, das er Maria nennt. Dann Fieber, einseitige Blindheit, Schlaganfall. Hirnresektion. Um es im Gefrierschrank mit Erinnerungen zu füttern, damit er später wieder laufen kann. Sprechen. Toben. Machen. Um sich nicht in Nachdenklichkeiten aufzulösen.
- Mit Panik oder so, sagt Munk und spritzt sich eine Coladose voll Rum- Valium peripher. Weil ihm eine Trübung der Netzhaut zu schaffen macht.
- Die Linse, frage ich.
- Reine Symptome von, sagt er. Schluckt. Von Schizophrenie, Depression und Angst, - begründet in einem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom.
- Das ist hart sage ich, - scheiß Regelkreis. Wir sollten alles über Bord werfen und noch Mal von vorne anfangen.
- Das Leben ist Brennholz, sagt er. Hebt die Axt und schlägt sie mit voller Wucht in den Schreibtisch.
- Es kommt alles vom Trinken, heult er. Und wirkt trotz seiner Jaulerei selbstsicher wie nie.
- Was kommt vom Trinken?
- Durst - meint er.
Als er eingeschlafen ist, lege ich ihm eine Decke über, - gegen Verzweifelung und Tod gibt es nämlich nichts Besseres. In diesen Gedanken hinein versuche ich mich an den dritten Begriff zu erinnern, den, der zu Verzweifelung und Tod passt, doch mir fällt mein Name nicht ein.
44: Cindy oh


Fürs krumme Herz

Der Tod ist immer gegenwärtig. Ist Äther und Licht. Mutter und Kind. Vater und ... Und beginnt im Kopf; wo du ihn zersägst und in den Gefrierschrank steckst. Danach muss man die Säge entsorgen, die Handschuhe und Teile der Klamotten. Das Blut aufwischen. Und die Tat in der Dunkelheit des Hirns ablegen. Egal ob das Wetter ruhig ist. Ob dir der Körper wehtut. Der Himmel bewölkt. Der Ort und die Zeit keine Realität hat. Der Rollstuhl, in dem du sitzt. Deine Körperhaltung. Dein Gesichtsausdruck, wenn sie kommen um dich zu fragen und du sagen musst, dass du kein Alibi hast. Wozu auch? Weil der Fernseher nicht sprechen kann. Das Buch. Und das Meer so weit weg ist - wie die Sendung mit der Maus, als du die Fichte gefällt hast. Das ewige Tier, das in dich tauchte bis mehr Tiefe nicht ging. Mehr Tatsache. Mehr Schmerzen. Mehr Abscheu. Und das 12 Jahre lang. Oder länger. Den Rest kotz ich dir auf den Grabstein, hört man von dir. Und dazu schüttelst du den Kopf. Ein Art Fisch, ein Fleisch, ein Weg zu Jesus. Und auch eine Art von Karriere. Das Nachfüllen. Die Gedanken. Der übliche Scheiß. Noch Jahre später mit den Fäusten auf der Bettdecke. Ein schöner Feierabend, Sir! Mit dem Wissen zum Abstand. Mit dem Wissen im Stillstand. Mit dem Feind im Sinn. Dem Horrorbild - Vater. Im Denken der Doppellbelichtung. Dem Kreischen der Säge. Es scheint bei dir zu sein. Ist ein Stück von dir?
45: Love Letters


5te Parabel

Über Tage bin ich schwerelos. Wenn ich will. Höhe und Absturz. Und übe dabei den freien Fall. Erreiche doppelte Erdbeschleunigung. Trainiere dabei die Schnürsenkel zu binden und den Müll rauszutragen. Zu essen, zu trinken und zu vögeln. Und beobachte, wie mein Herz schlägt, - so lange es kann. Fliege über Baumwipfel, den Lichtern des Lebens durch die Zeit. Am Rande der Autobahn. Wo Leute von Brücken Holzklötze auf fahrende Fahrzeuge werfen. Und kann hören, wie die Wurfgeschosse Köpfe zerschmettern. Körper. Und dem Sinn die Seele rauben. Wie die Menschen kopflos weiter fahren, um letztlich gegen die Leitplanken zu rasen. Sich um die eigene Achse drehen. Überschlagen. Brennen. Explodieren. In Art von Meteoriten verglühen. Ich nicke dazu. Ich kann nicht anders. Es ist die Zeit. Das Pulver im Fels. Das Ende von Sein. Ein Hammer auf Stein, bis die Splitter stieben. Der Tiefpunkt meines Gewissens. Das ich nicht anders kann. Und will. Weil alles kaputt geht. Weil mir alles genommen wurde. So nehme ich auch. Und mache kaputt. Bis die Erde hinter der Hügelkuppe verschwunden ist. Die Autobahn. All die Scheinwerfer. Blinker. Rücklichter. Das Wenn und Aber. Und nichts mehr ist wie früher. Bestand hat. Kein Kotzen mehr. Kein Schlüssel im Schloss. Die Tür offen. Das Bett leer. Die Schränke. Alle Schubladen. Deren Inhalt wahllos verstreut. Mein Koffer gepackt. Kein Problem, denke ich. Es wird schon wieder. Doch es wurde nicht. Immer wieder Pall Mall ohne. Bier und Korn aus der Flasche. Genau wie im falschen Film: The Royal Game. Und irgendwann werden ich und du auf dem Tisch den letzten Krümel Brot suchen, während die Beine kniehoch in der Scheiße des Tages stecken. Jeden Tag der gleiche Horror...
46: Just A Game


A- Gen (Service and Help)

Munk macht auf Bio. Und das nicht nur bei Obst und Gemüse aus eigenem Garten. Auch bei Fleisch. Neulich glaubte ich Charly VI in der Auslage der Schlachterei gesehen zu haben. Munk streitet das ab. Charly VI sei eines natürlichen Todes gestorben und dann entlassen worden. Ich bin mir da nicht sicher. Denn gestern sah ich...
„Was?“
„...“
„Im Hack?“
„An den Augen!“
Daraufhin lässt Munk mir die - als Wertschätzung wie er sagt - in Eguli eingelegt zukommen. Eine Erinnerung an unsere Zeit als Söldner im Jemen.
„Dafür kommen die Leute von weit her, Jimmi!“
„Ich weiß...“
Geht es doch vom Hirn durch die Augen zu den Ohren und dem Mund - inklusive einer fünfstelligen Zahl Info- Dumps- Autism zu Magen und Darm – alles in einem Rutsch (schöne Scheiße aber auch). Um dann mit einem Lächeln hart zuzuschlagen. Denn nur so geht es, sagt der Tod. Es fehlt sein Hinweis was danach kommt, wie es weitergeht, - wenn ja, ob mit Flüsterstimme? Als er urplötzlich auf den Buzzer drischt wie bekloppt. Darauf irres Blinken. Grelles Klingeln. Hastiges Surren. Bienen. Summen. Kreischendes Hupen. Zu spät. Zu spät. Heftiger Widerstand. Schließlich ein tosender Geräuschgeber: ’Du hast gewonnen!’ Du Nazi. Stasi. Schläger. Hooligan. Menschenfresser. Von einer deutschblonden Frau gesagt, die mit 4 Fingern ständig Merkelizer bildet, das Zeichen der Antichristen. Dass bei Sekteneintritt mit Sekundekleber festgeklebt wird, schätze ich, wie auch ihre Frisur. Die aber mit ihren aktuellen Zeichen, Ausdrücken und Verboten wohl eher seine Großeltern meint, - bei denen er aufgewachsen ist. In der Laube, auf der immer noch die Fliegeralarmsirene montiert ist, die man mit einer Kurbel von Hand bedienen kann bis man vom Krach blöd wird und die Bullen in Kampfkleidung kommen. - Das ist doch alles längst Geschichte, Jungchen, sagen die, wenn er hochschreckt. Stimmt. Damit bin ich oft aufgewacht. Im Tag vor mir. Im endlos auf die Nacht warten, sehne ich meine Zeit. Und wenn endlich das Logo dazu erscheint klicke ich mich augenblicklich ein und gehe fort. Gefunden werde ich meist am Meer, in einem Fischerboot versteckt, doch auch in Gläsern, Farbtöpfen, Werkzeugkästen - inmitten von Nägeln und Hämmern jeder Größe, in Milchtüten, Säcken mit Reis, oder unter dem Bett. Letztens verschlief ich den jährlichen Tag in einem gerollten Gartenschlauch, der an der Wand hing, während im Fernsehen ’Die geheimnisvolle Insel’ und danach ’Reise zum Mittelpunkt der Erde’ von Jules Verne lief. Beide Filme habe ich verpasst. Die Romane gelesen. Im Lichtschein von Laternen. Im Funkeln der Sterne. Bei dem runden Mond. Auch die Geschichte vom Maikäfer Sumsemann. Den ich eben beim Brotschneiden am Küchenfenster vorbeifliegen sehe. Mehrere Spatzen jagen den letzen der Sippe. Ich glaube, damit ist es vorbei, - er hat die Hatz nicht überlebt und das Bein auf dem Mond ist nun auch verloren. Mir bleibt seine gläserne Geige, ein Moment Zeit damit ich die Zukunft sehen und hinter mir lassen kann. Die kostbaren Momente am Punkt 2 auf Gleis 8, wo Anna im Stream Matrix- Reloaded ’Ich bin’ singt. Ein Song, dessen Text vom typischen Irrsinn der Irren handelt.
47: lass Russen kommen


Schieflage

- schon als sich die GUTEN neulich kollektiv eimerweise eiswasser über den kopf schütteten, konnte jeder wissen was kommt -

Im Flurfunk höre ich von Grömitz. Massiger Körper, riesiger Kopf, lange Arme und Beine, schwanzlos. Die Frage bleibt, ob er so ausgerüstet mittelfristig auf eigenen Füßen stehen wird.
„Grömitz ist ein ausgezeichneter Mann, - er soll Heisenberg ersetzen“, sagt Munk. Von wegen Liebe deinen Nächsten. Und dem festen Glauben, immer das Richtige zu tun.
„Und was ist aus H geworden?“
„Der hat Remis gespielt. Und das ist hier zu wenig!“
„Und wo ist er nun?“
„Wo wohl!?“
Als Munk das sagt ist mir kurz warm geworden, als hätte ich vom wilden Wein zuviel. Und hoffe, H liegt unter dem frisch aufgeworfenen Hügel der Sektion Nord B, obwohl ich es seit meinem Blick in die Auslage des Schlachters besser weiß; Munks neuer Bio- Idee geschuldet. Auch macht H für Bratenfleisch einen zu zähen Eindruck. Also ist es doch wieder Hack ’überflüssig’.
„Neuer Text, alte Melodie, stimmts Munk?“
„Sie nun wieder!“ Sagt Munk. Ändert aber nichts. Will weiter im Stollen der Vergangenheit nach NS- Gold suchen. „Da steht ein ganzer Zug voll“, behauptet er.
„Wo?“
„Unter dem ehemaligen ’Badehaus’.“
„Könnte sein -, da führen Reste von Bahngleisen hin...“
„Und an der Rampe vor Haus 1 wurde früher nach der Masche ’die schlechten ins Kröpfchen’ selektiert, Jimmi.“
„Wenn Sie dazu verniedlichend ’Kröpfchen’ sagen, Munk, beleidigen Sie die Opfer.“
„Sie sind ein Idiot!“
„Und Sie fressen immer noch die Panzerschokolade von 1945, Munk, - ich dagegen rauche Heisenbergs Meth. Und das macht den Unterschied.“
„Glauben aber auch nur Sie, Jimmi. Wer meinen Sie denn, wer Sie sind?“
„Sie ganz bestimmt nicht, Doktor Munk, auch wenn Sie mir das immer aufs Neue einreden wollen.“
„Nur im Morgennebel einer durchsoffenen Nacht wäre die Einsamkeit größer als in den unsinnigen Gedanken an Sie, - dächte ich die. Denn wie Sie wissen, trinke ich nicht, Jimmi.“ So! Damit ist nun auch der letzte Rest Milch verschütt gegangen. Und ab morgen wird es uns nicht mehr erlaubt sein, das Brot selber zu teilen. Also opfert der Herr seinen Sohn und legt die Tischdecke auf - und ich nehme das Messer zum tranchieren, damit wir alle rechtzeitig in den Himmel kommen.
48: Ende Suizid


Kaputt

Auf ein Signal muss ich nicht warten, das hat sich mir vor Jahren tonlos ins Gedächtnis gegraben. In mein Hirn. Hat sich unvergesslich im Bewusstsein verankert. In das Wissen. In die Überlegung und in die Vernunft. Und doch. Jeden morgen kommt neu die Versuchung. Spricht die Seele, das Sonnengeflecht, der Magen. Der Schlund und der Mund. Das schlechte Gewissen. Treibt mich die Sucht zum Kühlschrank, klappt die Tür. Geht’s zum Kiosk an der Ecke - auf eine Flasche Bier. Oder zwei. In den Discounter zum Abchecken, ob die Preise stimmen. Dann die vollkommene Stille - vor dem Griff in die Reihe mit Korn. Einem Kräuterschnaps zum Aufwärmen hinter dem Gemüseregal in der Hocke. Der Schrei von Erleichterung tief in einem drin. Die Flasche mit Rattengift noch in der Hand. Der trockene Mund. Die roten Augen. Die verbrannte Nase. Das zernarbte Herz. Als wenn die Vergangenheit nichts wäre. Die grelle Musik. All die flackernden Lichter. Das laute Lachen. Das Schmerzen der Wunden. Wenn die zerschundene Zunge auf der Tischdecke neben einem oft gebrauchten Teebeutel liegt, während der nächste Zug aus der Pulle einem Freiheit verspricht, die aber keine sicht- und spürbare Funktion erfüllt als einzig in der Kehle zu brennen. Im Magen. Rein und unverfälscht, im Wahrheitsgehalt anlog zur Promillezahl. Wie der Schwefelkopf ratscht. Eine Flamme aufzischt. Das Ketchup strömt, wenn du dir im Hochgefühl des Sieges die Pulksadern öffnest. Geheiligt sei dein Tun. Du Idiot! Und du mich ’wollen wir tauschen’ fragen lässt. Keinesfalls - sagt dein Spiegelbild, lässt sich in den Feierabend- Sessel fallen und pennt mit zuckendem Schwanz, ein Bier in der Hand ein, - während das Abendbrot, bestehend aus 3 Scheiben Brot mit Tomatenmasse auf Senf mit wackelndem Arsch aus der Küche kommt um dir durch die Hosentasche den jämmerlich kleinen Pimmel zu massieren, - der vom Wollen ’JA - wir tauschen!’ und frei lebenden Elefantenrüsseln träumt. Von einer Scheibe Brot mit satt Kümmelkäse drauf, die ihm sagt: sieh zu, wie du damit ’lieb’ fertig wirst? Du - da, und der kleine Herr Hitler als Arbeitskollege. Und erzähl hinterher keinen Scheiß, von wegen Männer die saufen sind ’eigentlich’ alle Arschlöcher. Was würde denn bleiben - sollte es stimmen - außer Schmerz?
49: The Open Door


Faschisten wie ich

RAF Bader war auch hier. Und Bachmann, der auf Dutschke schoss. Ich bin also in erst bester Gesellschaft, - Schweinebacke. Im Gegensatz zu dir war Bader nicht unsympathisch. Auch sah der gut aus. Ein Frauentyp. Saß aber ’immer’ nur da. Beine übereinander geschlagen. Geputzte Schuhe. Messerscharfe Bügelfalten. Hemd gestärkt. Fliege. Haare im Lack. Kopf in den Nacken gelegt. Blick an die Decke. Als suche er. Nur wenn Gudrun kam, wurde er munter. Auch wenn nur unwesentlich. Und lediglich einem guten Beobachter wie mir offensichtlich. Nicht mal wenn er unter ihrer eifrig wichsenden Hand ins Taschentuch mit goldenem Monogram spitzte, war es anders. Eventuell weil er nicht in ihr war, war es so. Dabei hatte Gudrun durchaus ihren Spaß wenn ich sie danach im Anstaltsgarten abfing um sie - zwischen den Gedenksteinen von ’Mohr’ und ’Schuldigkeit getan’ - in drei Variationen seitlich zu vögeln. Danach wollte sie ’immer’ über weltbewegendes reden. Saß dazu steif und aufrecht im Gras, als wäre sie in der Bewältigung einer großen Aufgabe versunken. Dabei war ich längst über alle Berge und bei Bier mit Kümmelkäse. Feeling Good. Man erinnert sich? Oder wollen wir es drauf ankommen lassen?
Bachmann war da anders. Bachmann war ein Penner, als Dauerschläfer und Gesichtsonanist. Den störte nichts. Den irritierte beim Essen lediglich wenn ich ein Schnitzel im Vorsprung war, was ihm die Frage abrang „...wo frisst du das alles nur so schnell hin?“ Sein Erstaunen rührte daher, weil er die Schussverletzung in der Schulter vergaß und somit nicht in der Lage war die Fleischfetzen so rasch aufzugabeln wie meiner einer.
„Warum hast du eigentlich auf Dutschke geschossen?“
„Weil er im Weg stand!“ Mehr musste ich nicht wissen um zu wissen, dass in seinem Kopf etwas nicht stimmte. Oder wie es so schön heißt: Leistung muss zahlen, Faulheit kann liegen bleiben. Der Rest ist und bleibt ein stummer Schrei nach Liebe.
50: Best Faschist


2,3 sinnlose sätze übers leben in arschlochhausen

- ein tweet taugt als tweet nicht für literatur wissenschaftler denn ein tweet ist eine inhaltslose dynamik von nichts
- leistung muss zahlen faulheit kann liegen bleiben
- wenn du das hier gelesen hast liegt das gröbste deines lebens hinter dir und du kannst dich auf den rest freuen
- das grundrecht auf blödheit kennt keine obergrenze
und meine gewalt ist nur ein stummer schrei nach liebe
- einen normalen roman wird der leser hier nicht lesen denn normale romane gibt es wie klopapier im eimer
- natürlich spreche ich leute mit ihrem autokennzeichen oder ihrer handynummer an was soll daran falsch sein und warum bin ich deswegen asperger
- ohne asperger müsste ich mit irren wie euch zusammen leben während ich in der anstalt einen raum ganz für mich habe
- etwas ist gleich weil alles andere anders ist
- wenn man alle kriegstreiber und soldaten usw erschießt wird es nie mehr krieg und flüchtlinge geben das ist doch logisch
- die leute hier im land sind teilweise so blöd dass man sogar auf dem klo satire gegen die wand sprayen muss um nicht als nazi zu gelten
- wenn hass dann ist es hass auf merkel und co die vom steuerzahler alimentiert sich immer wieder ihre seit jahren selbst fabrizierte unfähigkeits scheiße abwischt
- wer heutzutage seinen hintern hinhält ist nicht schwul sondern vom staat gebeugt zwangs musel zu werden
- irgendwann wirst du auf dem tisch den letzten krümel brot suchen während deine beine kniehoch in der scheiße stecken
- wer anders denkende als rassisten nazi oder ähnlich tituliert ist faschist
- manchen bläst man so lange lachgas in den hintern bis die in den pop star himmel kommen
- werde deutscher schweinepate denn mit einer ferkel spende von einem euro täglich kannst du verhindern dass im fernsehen täglich neue säue durchs dorf getrieben werden die dir sagen wie schön es sein wird mit scharia museln schwein an sein zu leben
- wenn du auffallen willst musst du bei facebook deine wahrheit schreiben die so ist das die leute vom schlage eines maas als hass posting bezeichnen um dich lebenslänglich wegzusperren weil mord nie verjährt
51: trigger punkte


Nuttenmörder GmbH

Manche sind mit einer Art Aufkleber versehen. Mal ist es einer von der Polizei, der Staatsanwaltschaft, oder dem Sozialamt, einer Arztpraxis, einem Wettbüro, einer Kneipe, sogar welche von einem Supermarkt sind mir schon untergekommen. Und meist lassen sich die Dinger leicht abziehen. Denn das muss vor dem Duschen sein, bevor der Arzt die sieht, sollten Sie sich oder mich fragen, warum. Und wenn man Glück hat, zieht man die Herkunftszeichen mit sanftem Druck im Ganzen ab. Ich schaffe es zu 99,9% an den Typen keine hässlichen Ränder zu produzieren. Doch nicht bei dem hier. Bei dem von heute. Da lief gar nichts. Dem konnte nichts abgezogen ..., weil sie ihm, wer immer das war, den Erkennungsbutton tief ins Fleisch gebissen haben: Nuttenmörder GmbH! Dreimal. Am Hals. Am Bauch. Am rechten Unterschenkel. Nuttenmörder GmbH! Rot. Grün. Kobaltblau. Nuttenmörder GmbH! Ich weiß auch nicht, warum gerade in diesen Farben. Denn von Beruf war er Komiker. Und ich kannte ihn flüchtig aus dem Fernsehen. Bekannt wurde er durch sein trockenes Herz. Seine Fans sagen Witz dazu, - schrieben die Zeitungen bei seiner Verhaftung. Mir sagt das bis heute nichts. Auch hat er bisher nichts darüber erzählt warum er seinem ’vermeintlichen’ Opfer Kieselsteine in die Möse steckte und die Beine in die Luft gegen einen Holunderstrauch lehnte. Rody, als Experte, meinte zu der Kopfüberposition, dass die verhindern helfen würde die Steine aus der Kiepe zu verlieren.
„Was’n ne Kiepe?“
„Na, was die Frau zwischen die Beine...“
„Schon klar! Für’n Pädo wie dich ne geile Antwort!“

Sie sei nicht schön gewesen, sagt der Komiker über sein Opfer. Männer pfiffen ihr nicht gerade hinterher, weißt du, sagt er. Und weint. Aber nichts weitersagen. Bitte! Denn er sei es ’eigentlich’ ja gar nicht gewesen, sie habe ihn provoziert und nun ist es auch schon längst Vergangenheit, zwei Jahre her, lügt er, - die ganze Zeit in U-Haft. Da ist es beschissener als hier. Und man hat nur die Möhre zum spielen. Und immer wieder mal das eigene Bild in der Zeitung. Hurenmörder! Kaum zu ertragen. Doch nun sei ja bald der Prozess. Da werde seine Unschuld schon rauskommen. Und so weiter. Heult dieser schwere Mann mit Bauch und mit langem, fettigem Haar das fast bis zur Hüfte reicht. Ein jämmerliches Bild wie er breitarschig, mit bis zum Knie hängendem Skrotum im Schälkeller sitzt und fürs ganze Haus Kartoffeln schält und dabei leise Belcanto singt, - zuckersüß, als spiele ein ferner Wind mit seidenen Vorhängen für den Typen, der seine Schuld in hilfloses Achselzucken mantelt. Der die Schultern hochzieht, als sei es kalt und windig und er bräuchte Schutz. Den aber nicht mal kümmert, dass die Prostituierte mit ihrer gewerbsmäßigen Hurerei zwei Kinder ernährt hat. Und auf Nachfrage süffisant erklärt, wie denn sein Liebesleben zu hause gewesen sei. - Bitte?
52: time sleeps

- manchmal überkommt es mich und dann weiß ich dass ich viel zu lange hier war und zu selten weg
- manchmal überkommt es mich und dann weiß ich dass ich zu oft weg war und viel zu wenig hier
- manchmal überkommt es mich und ich weiß nicht mehr wer ich bin und wer ich war und was sein wird
- doch wenn die alle hier her kommen die kommen was wird denn dann aus mir
- trotzdem werde ich mir täglich aufs neue einen sack reis aufs leben hinter die binde kippen
- denn wenn ich die wahrheit wirklich hätte wissen wollen wäre ich längst ein anderer und
53: wie das Loch in der Flasche


to day

Die Zukunft ist längst vorbei und. Vorüber. Immer mehr Menschen leiden an einer seelischen Störung. An Verlustangst. Fehlen von Grundwerten. Leben in Armut. Stammen aus zerstörten Familien, inklusive Arbeitslosigkeit. Leiden am Leistungsdruck, nehmen deswegen Drogen und bekommen Krankheiten. Suff. Aids. Siff und. Haben Pickel am Hintern. Bei zirka 2 von 100+ wird eine Borderlinestörung diagnostiziert. Das sind nach Adams Rechnung 1,6 Millionen Menschen. 15% der Borderliner werden stationär behandeln. Adam (er) ist einer davon. Und das nicht erst seit gestern. Doch immer noch fühlt er sich wertlos und. Abgeschoben. Fixiert sich in Depressionen und Angststörungen mit Selbstverletzungsattacken.
„Etwas ist gleich; weil alles andere anders ist, du Arsch!“ Lautet Adam Rieses Credo. Und das 1 und 1 = 3 sind, ist; was auch sonst?
„Schon mal hier gewesen, Idiot? Siehste! - Dann halt einfach dein blödes Maul!“ Sagt Adam unter Augenrollen mit Speichelfäden am rechten Mundwinkel, wenn man seine Rechnung bezweifelt. Und Spucke rotzen mit links kann er auch. Multitasking, ist sein Lieblingslied. Davor setzt er stets ein energisches ICH BIN! Und gewinnt mit dem Song regelmäßig den Karaoke- Wettbewerb der Anstalt. After Party legt er nach einer flotten Cola im Stehen im Heizungskeller ebenso regelmäßig Viola flach, die sich ritzt, schneidet. Arme. Beine. Bauch. Den Po nicht. Weil man auf dem sitzen muss, sagt sie. Und. Magersüchtig. Ist sie. Ob nun Adam den Preis gewonnen hat. Oder nicht. Ob sie will - oder nicht. Ob er kann oder nicht. Kein Problem, denn wenn sein Schwanz nicht kann, fistet er Viola mit einer Flasche. Anal. Viola sagt nichts. Wehrt sich nicht. Lässt ihn machen. Denn Viola liebt Adam. Egal was passiert. Und bis zum Tod. Der nach der Party gestern gegen 22 Uhr 30 eingetreten ist, sagt man Adam. Und will sein Alibi wissen. Doch der hat keins. Weil im Leichenkeller keiner lebt, der seine dortige Anwesendheit bezeugen könnte.
„Und was haben Sie dort gemacht?“
„Onaniert!“
„Worauf?“
„Auf eine Million Arten ein vernünftiges Leben zu führen!“
54: Minimalinvasiv


time out Berlin

Genug geheult, - die Trennung ist seit Wochen beschlossen ... und somit parken 20 Jahre Gemeinsamkeit (auf dem, nein) im Abtritt der Geschichte; Mädchen. Und ich bin auf dem Weg nach Berlin, um mit Kumpels meinen Geburtstag zu feiern. Und einen Tag drauf in der Klinik eine Schulter- Op. zu finishen.
„Das Teil sieht übel aus“, sagte Tage zuvor Munk beim betrachten des Röntgenbildes, „würde ich unbedingt machen lassen. Zumal ja minimalinvasiv kein Thema ist!“
„Weiß ich selber!“
„Sie fahren doch mit dem Zug?“
„Wie sonst?“
„Ach“, lacht der, „ich habe Sie schon mit Gipsbein bis zur Hüfte Auto fahren sehen!“
„Guter Mann. Gute Augen. Gutes Hirn!“
„Machen Sie sich mal ruhig lustig!“
„Okay. Ich packe Sie in die Tasche, Munk, Sie dürfen mit!“
„Angekommen.“
In Berlin- Zoo kocht die Kacke wie immer. Dreck. Dreck. Und nochmals Dreck. Lautstärke bis zum Ohrentod. Kaputte Menschen bis zum Abwinken. Zumal ich nicht ficken wollte. Nicht mal für’n Fünfer auf dem Bahnhofsklo einen ablutschen lassen. Würg. Kotz. Brech. - Jetzt nicht, Mann. Ey. - Diese Scheißstadt! Ey. - Wo ist die nächste Kneipe? Der letzte Flachmann längst leer; hab schon Schaum vorm Maul, leichtes Mandolinenfieber, Triefaugen...
„Idiot“, sagt Munk, „2 Mal links rum ist der Bahnhofs- Imbiss und über die Straße Aschinger!“
„Stimmt ja! Wenn ich dich nicht hätte und die dicken Kartoffeln.“ Und rein in die Stampe: Erbsen mit Bockwurst für 4fünfzig. Doppelten und Bier dazu macht glatt 9! Preise wie bei Muttern.
„Der Arsch ist bemoost: Prost!“ Und dann ist auch schon Hans da, der mich abholen kommt.
„Bist n Zug früher?!“
„Wollte dich überraschen!“
„Und? ´N kleines Herrengedeck auf den Schreck?“
„Wie lange haben wir uns nicht...?“
„Drei Jahre?“
„Stimmt! - Und was macht sie?“ Hustet er verlegen.
„Packt!“
„Scheiße...“
„Kannste laut sagen.“
„Eine Runde nehmen wir noch?!“
„Sicher!“ Sagt Hans. Und mir wird warm dabei. Ist fast wie früher, denke ich, - ohne Munk. Was der nicht wahr haben will und: „Wart mal ab“, sagt. Was eher ein Drohen ist. Mann, wie ich den Penner kenne. Und der mich!
„Was is?“ Fragt Hans.
„Hab nur laut gedacht!“ Antworte ich. Und stoppe Munk mit weiteren Kurzen voll auf die Leber, bis er quiekt.
55: Blick ins Loch


56: Friday Night
Stuck On U

Was ein mann tun muss weiß ich längst
Was ein guter mann tut
Und
Wer du bist weiß ich längst
Dass die erde rund
Und das glück meines pferdes
Wenn ich die sau raus lasse
Was ein pferd tun muss
Muss es tun
Dass die seele einer frau in wasser schwimmt
Und
Du
Love me dingsda singst
In dem was eine frau tun muss
Wiederhole ich mich
Du siehst einfach irre aus
Wenn du kommst
Was ich hatte was ich habe was ich will was ich bin was ich sage in dir drin keine frage

The Answer
56: Friday Night


Sound Of Confusion

Wenn ich auf den Tisch sehe. Keine 5 cm von der Wirklichkeit entfernt. Wenn ich dort die Made sehe, eine von 1.000, nackt, weiß, fett, starre Knopfaugen - die mir aus dem blutigen Fleisch kriecht, hat die Welt zu schweigen. Blüht der Irrsinn, der in mir liegt. Bin ich Träumer der eigenen Hölle. Beischläfer vom Tod. Der Tag vor der Nacht. Das Dasein im Menschen. In dem Gefühl morgens wach zu werden, um abends zu sterben. Im immer währenden Kampf gescheitert die Zeit zu stoppen um der Finsternis zu entkommen. All dem Unwichtigen und meiner inneren Schwärze.

„Was Sie mir erzählen, Jimmi, sollten Sie aufschreiben...“
„Wofür?“
„Um anderen zu helfen!“
„Ich leide nicht an Erzählzwang.“
„Das ist bedauerlich. Schon das Thema Abhängigkeit könnte gut ihres sein. Wohin die führt und so weiter.“
„Vom gefallenen Engel und so, meinen Sie? Und um mich am Morgen zu fragen, wo die Leichen der Nacht hin sind?“
„So in etwa!“
„Vergessen Sie nicht, Doktor Munk, ich hatte das schon alles, was soll noch kommen?“
„Das aus der Ruine Leben wächst?“

Wenn ich auf den Tisch sehe. Die 1.000 Maden in meinem Fleisch. Die Innereien. Mit Geld zurück Garantie. Von denen ich mich ernähren muss. Deren Blut ich revital trinke. Deren Augengrütze ich lutsche. Um träumen zu können. Zu schlafen, wie ihr. Die ihr in den besten Augenblicken meines Lebens um mich seid. Um mich zu fühlen. Zu bedauern. Um meiner Mutter Trost zu spenden: „Sind Sie doch froh, dass er in der Anstalt ist. Dieses Monster!“ Für die bin ich eine Hülle ohne Details. Bedeute denen nichts: ’ihr Lieben’. Doch das macht mich aus. Genau das. Meine Kindheit, meine Jugend, meine Depressionen, wenn ich euren Frauen zu Willen. Euren Töchtern den Busen massierte. Euren Söhnen ein Magnet als Verführer. Weil ich mein Ich war, - bis es nicht mehr ging, weil es mir nur noch ums Zerstören ging und nicht ums Entstehen lassen; um die Verzweifelung über den totalen Krieg in mir. Doch so wollt ihr mich nicht. Eure Zukunft besteht aus guten Nachrichten und sonst nichts, ich weiß es.

„Ihre Diagnose ist Ihnen aber schon bekannt?“
„Herr Doktor Munk: wie lange kennen wir uns nun schon?“
„Ein ganzes Leben, schätze ich!“
„Auf jeden Fall ab da, als Sie mir ihr Blut in den Mund ejakulierten!“
„Wenn sie Recht haben, Jimmi...“
57: endlos Wellenlänge - endlos


Waiting Ever

Ich habe immer versucht das Gute zu sein, gut zu sein, frei nach meiner Mutter: mach immer das Beste daraus, Junge! Sie sagte nicht etwa ’versuche’ das Beste daraus zu machen, sondern MACH das Beste. MACH! Und ich machte. Raus kam leider immer nur das Zweitbeste. Also das Schlechte. Mein schlechtes. Wovon Mutter überzeugt war, - es zeigte sich nämlich an Pickeln in meinem Gesicht. An den Schluchten und Kratern, die diese Dinger sichtbar hinterließen. Wovon ich auf dem Rücken wesentlich mehr hatte. Und ich bin heute noch froh drum, dass meine Mutter diese Eiterströme nicht sehen musste. All die Riesenberge mit gelbem Schnee, als hätten die Amis eine Atombombe nach der anderen auf Punkt abgeworfen. Was würde die gute Frau nur über mich gedacht haben...? Zudem ich ihr erst auf dem Sterbebett sagen konnte, wie sehr ich sie liebte. Doch da hörte sie die Töne dieser Welt schon längst nicht mehr. So war und bleibt ihr Tod meine Tragik, wie die Nachwirkungen der Pubertätspickel in meiner Fresse und auf dem Rücken. Eventuell bin ich ja auch dadurch zum Asperger gekommen? Was natürlich Quatsch ist. Und ich nur Munk damit foppen will. Der glaubt nämlich jeden Scheiß. Zum Beispiel, dass wir alle Flüchtlinge der Welt in die Irrenanstalt integrieren müssen.
„WAS?“
„Ja. Müssen wir!“ Sagt er. „Anordnung von oben!“
„Und wo ist oben?“
„Was weiß ich; es bleibt jedenfalls dabei!“
„Haben Sie vergessen, Doktor Munk, dass wir schon welche im alten Schwimmbad haben?“
„Mein Gott, JIMMI! ... Gehen Sie hin und zählen Sie die durch und Sie werden sehnen, dass ich die längst um die Hälfte verbraucht habe.“
„Das wusste ich nicht ...“
„Sehen Sie. Wir brauchen also neue, damit uns die Kunden nicht weglaufen.“
„Ist die Nachfrage immer noch so groß?“
„Für Teile von gut ausgebildeten Leuten erhalte ich vor allem von den Saudis Spitzenpreise.“
Und wieder ist in mir Blauschwarz in wilden Träumen. Und als ich Geräusche höre, wie im Urwald, ist es nur der Fernseher. Sind es Sterne, die vom Himmel fallen. Ein Fluss, der durchs offene Fenster fließt. Ein kalter Wind. Mein Kopf, der darin schwimmt. Ein Fiebertraum, den ich ins Eisfach lege um Ruhe zu haben. Valium im Magen. Eine. Oder zehn. Tausend. Über die Zeit. Bis sich die Stimmen in meinem Kopf beruhigt haben. Das Sterben der Mutter. Als wenn sich eine Schiebetür schließt. Wie dann ihr Gesicht im Meer versinkt. Blutrot. Die Abendsonne. Und ich in ihr, um zu sehen was meine Mutter sieht. Und schon wieder steht es 0:1 gegen Asperger, den Idioten. Doch das ist im Großen und Ganzen schon okay. So kann ich in Ruhe meine Schmerzen einsammeln. Das Summen in den Ohren reduzieren. Mein schwach schlagendes Herz. Und all die anderen maladen Körper- Geist- Geschichten, die vielen Autisten nicht mal im Traum einfallen.
„Grübeln Sie nicht, Jimmi, wir schaffen das!“ Sagt Munk. Und stellt die Flasche auf den Tisch. „Grüne Fee, - mögen Sie doch?“
„Kann schon sein“, doch dazu fehlt mir ein Wort.
58: Solo Jimmi


Satyr

Warum existiert keine BAF (RAF)? Kein NSU? Warum gibt es keinen kämpfenden Widerstand gegen die Herrschenden? Wieso bleibt das Land ’so’ ruhig, - wird doch der Ferkelfraß an der Demokratie jeden Tag deutlicher und erreicht morgen ’auch’ dich.
59: stirb friss Vogel


rein/raus oder stirb (oder zeig mir was dazwischen)

„Man kann hinkommen wo man will, es ist überall die gleiche Scheiße!“
„Wieso?“
„Sieh dich doch mal um!“
Dabei ist er eigentlich gut drauf, - hat gestern einen Haiangriff in der Badewanne überlebt; wer kann das schon von sich sagen.
„Ich nicht“, sage ich.
„Was“, fragt er.
„War mir nur so rausgerutscht...!“
„Es rutscht nichts nur SO raus!“ Ist er grantig. Und ich scheiß darauf. Auf seinen Lammfell- Mantel. Auf sein Markenhemd. Die Markenhose. Den bescheuerten Kaschmir- Schmirgel- Pulli aus Jammerlappenleder. Auf seine hochgepeppte Alte, die auf 12 Zentimetern Dolce und Geklapper vor uns her läuft und mit ihrem Joops gelifteten Lederarsch wackelt.
„Bläst die immer noch so saumäßig?“ Worauf er mir, kaum im Laden, an die Seidenkrawatte will und ich dem Samtluden mit der Nuss am Stil von ’Wolle Rose kaufen’ eine voll in die Fresse haue.
„Spinnst du?“ Wobei er mich wütend anstarrt und ich in aller Ruhe eine Crystal köpfen lasse; ich glaube es ist die zweite. Und mir dabei seine Name einfällt. Marcus! Mit C, wie er immer betont und seine neue Alte Anna heißt, aber bitte mit einem N. Der Scheißer. Als ob ich das nicht wüsste, schließlich habe ich die 2 Jahre lang geknallt – da war an den Hamster neben ihr noch gar nicht zu denken! Da war Ana Karos Freundin und nannte sich Cecilia. Compri?
„Die Weiber sind doch alle gleich!“ Sagt er. Und will mir die Hand auf den Arm legen. Doch da hat er Pech.
„Du Pinscher beleidigst keine Frau in meinem Beisein!“ Sage ich.
„Lass ihn, der spannt nichts!“ Grinst Ana. Greift unter dem Tisch mit harter Hand nach meinem Schwanz und küsst mich mit knallrot gemalten Schlauchboot- Lippen fett auf den Mund: „Wollen wir gehen?“
Wozu mein Ich, geil wie Nachbars Lumpi, ’na - aber klar’ sagt. Auch weil mein Geschlechtsleben zurzeit nur durch ein Loch in der Hosentasche stattfindet und dringen zu ändern ist.
60: All Day Long


tu Pari(u)s

Ich flüchte. Habe meinen Pass weggeworfen (im Grunde meines Herzens fraß ich mir den in den Magen – man weiß ja nie was noch kommt) und bin nun Syrer. Sollte mich jemand unkontrolliert fragen. Steige erleichtert ein, ziehe die Reißleine rückwärts und bin im Nu auf 13tausend Fuß. Im Paradies. Deutschland. Du. Da - merke auf: 13 Fuß sind soviel wie 13 einpaarige Füße. Also sind 13tausend Füße wie viele Paare von was...? Doch ich höre nicht hin, als Captain Ferkel seiner Crew das erklärt. Dazu zieht der demonstrativ die Schwimmweste über, fasst an die roten Bommel an den Ecken und bläst horizontal alle 3 am Schiffsrumpf hängende Notrutschen auf. Ey. Nein! Ich möchte mit dem ganzen Scheiß nichts zu tun haben, rufe ich. Auch nicht mit den Millionen Asylanten. Ey... Und doch, frage ich mich - warum? Warum meine Abneigung diesen (fremden) Menschen gegenüber? Schließlich ist mir jeder Fremde fremd. Auch bleibt mir jeder fremd, den ich nicht kenne. Warum aber auch bleiben von einem Flugzeug - das aus 13tausend Fuß abstürzt - nur Puzzlegroße Teile und ich bin und bleibe bis auf den Kopf weitesgehenst unverletzt. Ein Autist. Dem großen Menschenkatalog nach. ICH. Während der Captain der Maschine weiter an Schnüren und Strippen zieht, bis sich endlich zischend die Sauerstoffmaske löst unter der ich fast ’gänzlich’ erstickt wäre und mir dabei Kaspar im Koma erscheint, der das Krokodil sucht. Hallo? Hört mich wer? Klappert der Clown mit dem Schlagstock für Arme. Und Bein. - Mann. Nun springen Sie doch endlich, blökt Munk, der sich mir (ich weiß ja nicht was du in solchem Moment siehst) plötzlich als Captain Ferkel entpuppt. Zudem ein paar rosa- rot- grüne männliche Schweinefresser mit Schleifchen am Sack Trompete blasen und mich seitlich anmachen, ob ich vergessen hätte meine Medikamente zu nehmen. Du Ausländerhasser. Schließlich sei Welt- Psychiatrie- Tag und ich solle für Munk den Preis der noblen Herren in Stockholm in Empfang nehmen, - denn dahin geht die wilde Reise. - Immerhin ein warmer Geldsegen, ist Munk endlich mal glücklich genug in seinem beschissenen Leben. Der hat Sorgen. Echt. – Mann. Einmal im Leben Munk sein, fällt mir rasend heiß ein, während ich mir aus dem vom Papst auf der golden Wiese bereitgestellten Solidar- Fresskorb einen schwarzen Lachs (Mopse) mopse und Briefe – von Horst S. - frisch aus der bayerischen Asylfront lese. Was kann ich sonst noch tun? - Sagen Sie es mir bitte! BITTE! Denn Idioten wie ich sind ’immer’ für eine Überraschung gut. Oder so. Versprochen...
61: Belle CU


Ferkel wieder

Munk. Kontrolliert mein Denken. Und Handeln. Meine Grenzen. Trinkt mein Blut. Saugt meinen Samen. Singt (mir) unbekannte Lieder. Pflanzt mir fremde Lebewesen ein. Asylanten. Sagt er. Die Schutz bedürfen. JA! Munk. Denkt. Ich. Bin. Sein. Opfer. - IRRTUM! - Munk! - Denn ich bin es. Dein Same. Der dein Denken saugt. Kontrolliert. Blut. Säuft. Lieder singt. Handelt. Der dich betrinkt. And: I’m feeling god dabei... Also nenne mich: Gott! Schöpfer. Herr: Küss mir die Füße. Wasch meinen Schwanz. Lebe mein Leben. Schenk mir dein Herz. Teile dich und mich mit mir und dir. Meine Wut. Dein Glück. Unseren Hass. Dein Dasein. Unser sterben. Also bück dich tiefer ins Land und befreie mich von fremden Einflüssen. Vom Erbgut des Bösen. Du. Ich kenne 2 die ertrinken an der Welt, die du geschaffen. Wach endlich auf, Idiot!
62: U not W...come


Es fehlen Damen

Luden- Peter lässt seine Nutten mit Wohnwagen direkt an die Asylheime fahren und macht in einer Woche 1,2 Millionen in kleinen Scheinen aus Steuergeldern. Morgen ist er im Quatsch- TV unter dem Titel: ’Wer melkt den Staat am Besten’ zu sehen.
Eilmeldung! - 5 Minuten vor Sendebeginn - im erstbesten Sender der BRD - gibt Luden- Peter bei der Blödzeitung zu, auch als Bauer Schweinrich in der Quatsch- Sendung zu sitzen. Er will dort seine Geschäftsidee mit den vom echten TV- Bauern Schweinrich eben gekauften 3.800 Schafen promoten, deren Zugweg dicht neben den Asylwohnheimen am morgigen Tag in der Uckermark beginnen wird. Im erstbesten Sender der BRD soll dann täglich der Weg der Schafe mit der Wetterkarte verknüpft gezeigt werden, damit die Asylanten und die Einheimischen mit geschlechtsreifen Töchtern (ab 4 Jahren) was zu freuen haben.
Hinweis: Luden- Peter sucht noch mitreisende Damen (die er von Bullen gezogen anonym neben der Herde im Wohnwagen treibt).
„Wenn Sie Stimmen hören“, bedrängt mich Munk, „geben Sie Bescheid!“
„Aber klar doch!“ Du Ratte. Denke ich. Dir ist keine Geschäftsidee zu perfide. Du hättest in die Politik gehen sollen.
„Bin ich doch längst.“ Erwidert Munk. Und ich Ohrfeige mich daraufhin wiederholt, weil ich stets vergesse, dass er mich abhören kann. Pervers, gewalttätig und weit vom Leben entfernt und einsam wie er ist; der ist somit genau das, was ich bin. Frei in der Qual. Und zudem im Bewusstsein stehend, alles machen zu können was wir wollten. So weh es auch ab und an täte. Doch dafür sind wir ja nun hier. Hängen wie getrocknete Seesterne stinkend an Ketten an der Wand, bis wir zur vaterländischen Erntezeit zum Köpfen an den Richtbock geführt werden.
63: Scheiß auf die NSA


l’adieu

dafür lohnt es sich zu leben
wegen sonne regen dem wind
den weißen wolken am blauen himmel
dass wir uns an den händen halten können
uns lieben
verlassen
und wieder finden
wenn der himmel sich von dunklen wolken befreit
uns die sonne wieder scheint
ja
es war schön mit dir
bis zum letzten winken wenn dein zug abfährt
ein allerletztes verlassen sein
den gruß über mein grab hinaus
und dass ich dich nicht vergessen werde
egal was war
was kommt
denn irgendwann stehen meine schuhe wieder in deinem regal
wird ein freudiger schmerz unsere herzen treffen
erklingt die alte musik
wo immer das sein wird
werde ich dich an den farben des sommers erkennen
wie ich dich immer erkannt habe
deswegen lohnt es sich zu warten
zu hoffen
da zu sein

64: l’adieu


Ich war 2 Fluchthelfer

Kurz nach der Mauer, als mir das Leben fett ’banal’ kam, fuhr ich übers WE oft von Berlin nach Hamburg. Von Hamburg nach Berlin. Transit. B 5. Wegen der Liebe. Und deshalb bewaffnet. Eine 9 mm Glock im Handschuhfach. Man weiß ja nie. Immerhin war Mauer und Krieg. Und Liebe ist Krieg hinter Mauern. Ist kapitales Ficken. Und musste wie die Freiheit verteidigt werden, - wie später am Hindukusch. Hier nun auf der B 5. Wegen der zig 1.000 Russen. Später sagte sie mir, ich sei kalt gehämmert und hätte einen Rechtsdrall. Dabei brauchte ich für die beiden Russen nur 2 Schuss. Je einen für Einen. Und fühlte mich in der Endphase eher verriegelt. Konnte es ihr aber nicht rüberbringen.
„Macht nichts!“ Meinte Munk. „Nun sind Sie ja hier!“
„Genau wie Sie!“ - Der denkt Normalo zu sein und uns beide zu ernähren. Der Spinner!
65: It Works


NUR m/eine Meinung

Ab und an will jemand den beschützten Raum Klapse auf immer verlassen. Manche tun das still. Kübel am Arsch. Tüte über den Kopf und ab. Andere schreiben (gefühlsbetonte) Briefe. Heulen bei Twitter. Fallen weich bei FB. Gestern stellte sich einer in suizidaler Absicht auf dem Hof 1 zur Schau. Nationalfahne in der Hand, sang der die Hymne (aller Hymen) und brüllte was für ein ’schrecklicher’ Idiot dieser ’so und so’ wäre und dass er es mit dem nicht mehr aushalten würde und deswegen gehen müsse. Ja, nein - er könne nicht anders! Einige klatschten dazu, johlten, pfiffen, weinten, schlugen dem so und ’oder’ so voll in die Fresse, als wäre er alles Übel der Welt und nicht die Erkrankung... Die Zeit. Der Geist. Der? Oder eben auch Munk. Egal, es war ein turbulenter Abend.
Heut morgen regnete es deswegen Mistforken, hatte 8 Grad und der Hof lag bis auf die tanzenden Forken ruhig. Sogar die oft bewegte Fahne hing schlaff im fehlenden Wind; nicht mal ein Brandfleck war zu sehen. Allein Munk konnte man auf dem Damen- Klo Lyrik menstruieren hören und als er abzog wusste man, die Scheiße von gestern war gegessen. Nichts sonst. Kein Statement, was man besser machen könne. Wie man die hier lebenden Leichen ’schöner’ bestatten wolle.
Auch an dem so und aber so war nichts Auffälliges zu bemerken (ich traf ihn beim dritten Frühstück); warum eigentlich? Erst 2 Tage später gab Munk für kommenden Sonntag ’grinsend’ die Anordnung wegen des Anstaltsfriedens ’abweichende’ Meinungen zu verbrennen. Auch hierzu mein Schulterzucken: warum denn eigentlich nicht, wir schaffen das, schließlich haben wir schon weit größeres als Meinungsfreiheit kaputt geschafft.
„Prima, Jimmi, ganze Arbeit!“ Lobt Munk. Und ich weiß wieder mal nichts Eindeutiges über den Tod der Freiheit. Dass unfrei Leben, zudem mit einem rudimentären Gehirn aber auch keine Option ist, - wenn man keine Lungen besitzt um zu schreien, keinen Mund, keine Zähne zum Beißen, dazu ein eher nutzloses Herz, - und unter unerträglichen Schmerzen leidet. Ja. Dann wäre sterben auf jeden Fall das Beste. Und zwar jetzt.
66: All about Dream s


Fett Flat

Wenn ich genügend an meiner stets steifen Geschlechtlichkeit gespielt habe (Lagerkoller!), was in letzter Zeit wegen der Unruhe um die Flüchtlinge im Haus selten genug vorkommt, schreibe ich wo ich stehe, liege und gehe Ih- meils and more bis mir die Restfinger bluten. Dazu habe ich mir eine 600 Gramm- Tablette zugelegt. 32GB. Auch weil das Teil heißt, wie es aussieht; irgendwas mit Arsch. Und wenn man will, kann man darauf sein Burger- Brot mit Preiselbeermarmelade beschmieren, oder Cola– Whisky. Doch ab eben geht mit dem Ding was schief, denn wenn ich mich einloche, wollen die sächsischen po- wreiter mich nicht kennen. Falsches Loch- in brüllen die. Danach kommt: Achtung, Passwort und Dings passen nicht zusammen! Als wären wir voll schwule grüne Transgender und nicht Frau mit Mann und 32GB- Brett in der Hose, was Munk? Ich pfeife also den super, super, supergeilen Porno am Tablet ab, ziehe die Hose hoch und gehe in Munks Büro an den PC, um dort beim Aktenstudium flink die Faust über den 11ten Finger fliegen zu lassen. Zum Glück habe ich noch den Originalkarton der Tablette. Miss Bodyguard von Blue Ray kann sich freuen.
66a: Musch- Muschi


Lauf Herbst. Lauf!

60% der Kanakster hier sind über sie rüber, trotzdem bleibt sie Jungfrau. Ich schätze Munk hat dabei seine Finger im Spiel.
„Ey, du Kanake“, ruft Bailey - und meint mich, „hast du die Alte auch geknallt?“
„Warum?“
„Ich suche noch Zeugen!“
„Dann such mal weiter.“
Mal im Ernst: Munk wird mir immer unsympathischer. Der denkt nur noch ans Geld verdienen. Hymen wieder herstellen. Pah! Andererseits kann ich es ihm nicht verdenken, denn Kunst ist brotlos. Trotzdem -, Bücher sind und bleiben schön. Machen aber Arbeit. Mein Lieblingsbuch trage ich trotz Biegestress seit 10 Jahren in der Hosentasche. Ich kann nicht anders, sitze darauf. Tagsüber. Schlafe aber deswegen seit 8 Jahren im Stehen. Weil ich es auswendig weiß. Ich kenne auch dessen Eltern. Fromme Katholiken. Trotzdem konnte sich das Buch gesund entwickeln. Denn sein Leben kommt von Gott. Dem herzensguten Wettläufer mit der Zeit.
Gestern habe ich das Buch einer Taube mit meiner DNA ans Bein gebunden - und die nicht wieder gefunden.
Man darf gespannt sein wer oder was ab nun meine Seele ernährt.
67: Träume von Jamaika


Ausnahme- zustand II

Der greifgeile grüne Bagger vor meinem Fenster hat beim graben etliche Kabel herausgerissen. Die liegen nun gekrümmt im Gras wie tote Aale. Daneben das kaputte Telefon des ehemaligen Oberbefehlshaber Ostfront, das Munk vor Wut aus dem Fenster gepfeffert hat. Das nun mit schwächlichem Piep, Piep (hört sich an wie SIEG HEIL) stiller werdend vor sich hinjault, - eventuell klemmt sein Speicher? Bis Junkie Rudi kommt, der 68er Hofnarr. Der mit seinen klobigen Anstaltsachtschnürern (Arbeit ist Scheiße!) auf dem Schrott rumspringt und Tor, Tor, Tor brüllt. Es fehlt nur noch ’Deutschland ist Weltmeister’, oder: ’Rahn schießt!’ Doch Rahn schießt nicht. Rudi ist es. Der das Telefon an Arsch und Kragen packt und 100 Meter weiter in die Menge für besseres Essen und Seidenbetten protestierende Asylantenbewerber schleudert. Dabei will er selber mal die blonde Uschi ficken. Uschi? Deren Mutter einst UFA- Star. Die jetzt Möse, Hügel und ein totes Tal ist. Diese knapp 60jährige Matratze für kleines Geld...
„Sie kennen doch Uschi“, frage ich Munk in diesen zauberhaften Moment hinein. Worauf der schnauzt ich solle ihn BITTE endlich mal - auch nur einen einzigen Tag - mit Politik in Frieden lassen - und will mit gleichen Atemzug, dass ich FRIEDEN groß schreibe.
„Und Anstaltshure nicht?“
„Wieso Anstaltshure?“
’Mann, nie wieder Tage wie diese’, röchelt von unter der Rute mein rechts stark vergrößerter Schleimbeutel. Worauf Munk „Haben Sie was gesagt?“ fragt.
„Nö. Eigentlich warte ich nur auf meinen Ausgangsschein fürs Wochenende.“
„Warten Sie vor der Tür!“
Nase auf, Augen zu und Licht aufs Ganze: Ey, Mann, voll bekackt so was! - Warum muss der Idiot immer das letzte Wort haben?
68: Paywall


Ich frage mich, was aus meinem beschissenen Leben geworden wäre

Wie vom Ende der Welt blickt man vom Wasserturm Südseite auf die Anstalt. Baujahr 1884, Backstein, 48 Meter hoch, gebaut von Otto – hinten wie vorne mit O – (Nachname: Täcknow), grinste der immer; steht im großen Anstaltsbuch geschrieben.
Auch Munk wirkt von da oben aus auch ganz klein. Kindlich. Fast. Obwohl es mir voll peinlich ist, muss ich es sagen: ’Wenn ich ihn so winzig und angreifbar sehe, wie er mit krummen Rücken und schlurfendem Gang Richtung Krematorium geht, liebe ich ihn wie mich und werde ihm folgen, egal wohin immer er geht...’
„Mutter wäre stolz auf dich, du Kretin!“ Pöbelt der Idiot mitten in meine seidenweichen Gedanken.
„Mann! - Kannst du nicht einmal dein verdammtes ...“
’Nicht! – Bitte nicht!’, höre ich Mutter, ’mach den Augenblick nicht kaputt, Junge.’ Dabei bin ich mir nicht sicher, wen sie meint. Und frage mich, was aus meinem beschissenen Leben geworden wäre, wenn mich jemand so geliebt hätte wie ich mich.

ausser atem rufe ich deinen namen
suche deine nähe
war es auch irre qual
- mit dir und mir –
manchmal
irgendetwas bleibt
stunden
gleißender funkenschlag
der nicht zu erklären ist
dann wieder tage ohne licht und
hoffnung
als sparpaket sein
die dunkelsten stunden meines lebens
und doch liebte ich dich
liebe ich
ohne zu wissen wen oder was
und weit ab von einer ahnung wer du bist
was du warst
ob es dein name in meinem atem ist
- den ich rufe -
oder alle zeit nur ein traum
ein irrtum von tun und nichts
von dem ich erst im sterben wissen werde
das du warst und ich
belle
ja
ein märchen schreibt die zeit
glückliche tage
- wie wahr -
69: Belle


“It’s my fucking life. I’ll remember it the way I want to remember it”

Munk hat zum 7- Tage in 7- Stunden Wettkampf geladen. Auf dem Spielfeld stehen Leben und Freiheit. Hoffnung und Freude. Neben Deutschland ist Weltmeister. Beckenbau. Kaiser.
Die Stimmung ist riesig, weil ein Joint aus püriertem Teer die Runde macht. Und einer, ein blonder Afghane mit ebenholz Haaren an der Rute, die Freundin seiner Schwester mitgebracht hat. Die, eine braungebrannte Schöne mit Ganzkörper- Kopftuch überm dickarschigen Bart, zieht den Büstenhalter aus, ein schwarzes Teil mit leuchtenden Noppen an den Nippeln und erzeugt durch Hüftschwung ein warmes Licht bis die letzte Latexhose brennt. Oder auch nicht. Trotzdem, die Sonne bleibt verschwunden. Und einer sagt, dass für jeden der weiter kommt 2 neue nachrücken. Von 800.000 ist dieses Jahr die Rede. Obwohl, reden kann man viel wenn der Sonntag breit ist.
Am Spielfeldrand stehen Minuten später an die 2 Dutzend Männer und fordern 220 Euro für eine Stimme mit Berliner Dialekt. Munk lässt das kalt, der verteilt warme Jacken, kalte Schuhe und heiße Maulschellen, wenn die Leute nicht so spuren wie er will. Sonst: Kein Essen. Kein Trinken. Keine Dusche. Und ab nach Hause. (Gehst du zu) Fuß, Alda!

Put nennt Obam in der Sache einen Lügner, was sowieso jeder weiß. Von wegen Russe gegen Ami. Punkt. Punkt. Komma. Strich. Fertig ist das Mondgesicht. Doch am Ende stehen Bomben auf Syrien. Auch eine Art von Taktik. Dafür spricht sich Kanzler- Merk- Deutschland (mit 99,9% Zustimmung) selber die Vaterschaft von Assa ab. Keine Panzer mehr. Nicht eine Haubitze. Null Splitterbomben. Doch ihr Gejammer kratzt hier niemanden. Die meisten sind ohnehin mit ihrer eignen Karies beschäftigt. Loch an Loch wie VW und beißt doch. In den Augen. Womit nicht der DFB- Abgabetest in Praxis Sommermärchen gemeint ist. Sondern die Preise für Plastiktüten, die sinnlos im Meer schwimmen. Irgendwo muss der Mist schließlich hin. Der Rest hackt Holz für den Kamin, oder kastriert sich zum Vergnügen ein paar grüne Kinder. Doch das Böse ist Lesbisch wie bei Bond in Spectre. Und der Arsch eine Scheibe.
„Was ich will“, tönt Munk, „ist der Paul- Schiller- Gedächtnis- Preis!“ Meine Güte, der hat wieder nichts begriffen.
70: Sodele

24. okt. 2015 michaelkoehn

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